Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Schlagwort: Bund (Seite 15 von 16)

Nationalrat, Bundesrat, Bundespräsidentschaft, österreichweite Gremien der Grünen

21/366: Terezija Stoisits meets Richard Lugner

Ist die Lugner-City öffentlicher Raum oder muss man dazu in den Wienerwald gehen? Was nahm Baumeister Lugner von seiner ersten Kontaktaufnahme mit den Grünen mit? Wie geht ein Einkaufszentrum ohne Plastiksackerl? Zu “25 Jahre Grüne im Parlament” sind eine Reihe von unterhaltsamen Doppel-Interviews mit grünen Politiker_innen und anderen Personen des öffentlichen Lebens entstanden.  “Ich hab schon viele Diskussionen mit Ihnen gesehen. Sie gehen vom Thema net runter und hämmern fest drauf los”, so beschreibt Baumeister Richard Lugner den Eindruck, den Nationalratsabgeordnete Terezija Stoisits bei ihm hinterlässt. Weiterlesen

19/366: Politik braucht Eier… von glücklichen Hühnern

grüne Pickerl aus dem Jahr 2012.

grüne Pickerl aus dem Jahr 2012.

Im Grünen Archiv sammeln wir Wahlwerbegeschenke und Aktionsmaterial aller Art, vom Demotransparent über Kondome bis zu grünen Kreiseln und Sonnenbrillen. So haben wir natürlich auch viele Aufkleber von den 1980ern bis heute – hier ein paar vergleichsweise neue aus dem Jahr 2012:

  • Fuckushima (für Leute mit sehr kurzem Gedächtnis: Nuklearkatastrophe von Fukushima)
  • Rechts abbiegen verboten (da halten sich im Moment viele nicht dran)
  • Politik braucht Eier von glücklichen Hühnern (ersetze ggf. durch Sojamehl aus glücklichen Bohnen und reines Wasser)
  • Ich bremse auch für Piraten (nebenbei bemerkt: für Piratinnen hoffentlich auch!)
  • gentechnikfrei statt Erbschleicherei (da fällt die Entscheidung leicht)
  • das reguläre Grünpfeil-Logo, das vor vielen Jahren die Sonnenblume abgelöst hat

17/366: Jugendbildnis von Madeleine Petrovic

Madeleine Petrovic. Foto. UrheberIn nicht angegeben

Madeleine Petrovic. Foto. UrheberIn nicht angegeben

Dieses Jugendbildnis von Madeleine Petrovic, derzeit Landtagsabgeordnete in Niederösterreich, haben wir im Grünen Archiv. Leider wissen wir nicht, von wann oder von wem es ist. Die Juristin und Betriebswirtin ist seit 1986 in verschiedenen Funktionen bei den Grünen aktiv, zuerst in Wien, von 1990 bis 2003 auf Nationalratsebene und seit 2003 in Niederösterreich. Als Klubobfrau und später Bundessprecherin hatte sie höchste Funktionen in der grünen Bewegung inne. Bis 15. November 2015 war sie Landessprecherin der niederösterreichischen Grünen.

16/366: Höchste Eisenbahn für grüne Verkehrspolitik

Flugblatt der Grünen Alternative - Liste Freda Meissner-Blau.

Flugblatt der Grünen Alternative – Liste Freda Meissner-Blau.

//zitat// Die heutige Verkehrspolitik ist einseitig auf das Auto ausgerichtet. Ungeheure Schäden an der Natur, 20.000 Tote im letzten Jahrzehnt, geschätzte Schäden von 230 Milliarden und die Benachteiligung sozial Schwacher sind die Folgen. //zitatende//

Höchste Eisenbahn für eine grüne Verkehrspolitik! Die Forderungen: Schutz von Mensch, Wald und Tier; Tempolimit und Abgasreduzierung, menschengerechte Städte, Güter auf die Schiene, öffentliche Mittel für öffentlichen Verkehr.

Im zweiseitigen Flugblatt werden auch die Wurzeln der damals neuen politischen Gruppierung “Die Grüne Alternative – Liste Freda Meissner-Blau” charakterisiert:  “Wir haben uns in der Ökologiebewegung, der Bürgerrechtsbewegung, der Frauen- und Friedensbewegung und in vielen Bürgerinitiativen gefunden. Wir sind uns einig: Dieses Land darf nicht der Allmacht der Großparteien und Sozialpartner-Spitzen überlassen werden”.

Download: 016-hoechste-eisenbahn-gruene-verkehrspolitik (PDF, 1,2 MB).

15/366: Erste Grüne Belangsendung im ORF

Erste Grüne Belangsendung im ORF vom 7. Oktober 1987 from Grüne Mödling on Vimeo.


eine Belangsendung zur Gemeinderatswahl in Wien im November 1987 mit den grünen Nationalratsabgeordneten Freda Meissner-Blau, Peter Pilz, Herbert Fux, Manfred Srb, Andreas Wabl, Walter Geyer und Josef Buchner; Ingrid Haberhauer (Bürgerinitiative Spittelau), Jutta Sander und Friedrun Huemer (Grünalternative Liste Wien).

Herzlichen Dank für den Hinweis und fürs Onlinestellen an Friedel Hans, Filmer und Aktivist der Perchtoldsdorfer Grünen!

14/366: So kann Politik ausschauen! Stimme, Blick, Gehör und Riecher

Severin Renoldner, Monika Langthaler, Johannes Voggenhuber und Madeleine Petrovic kandidierten 1990 auf der Bundesliste. Foto: UrheberIn nicht angegeben

Severin Renoldner, Monika Langthaler, Johannes Voggenhuber und Madeleine Petrovic. Foto: UrheberIn nicht angegeben

Im Folder “Was wir zu sagen haben” beschreiben die grünen Spitzenkandidat_innen für die Nationalratswahl 1990, wie sie sich grüne Politik im Parlament vorstellen. Aus Wien werden Sonja Puntscher-Riekmann (“eine Stimme für die Demokratie”), Christoph Chorherr (“ein Blick für die Zukunft”), Madeleine Petrovic (“ein Gehör für unsere Grundrechte”) und Peter Pilz (“ein Riecher für die Wahrheit”) präsentiert.

Auf unserem Bild sind die KandidatInnen auf der Bundesliste abgebildet:

//zitat// Madeleine Petrovic engagiert sich vor allem in den Bereichen Kinder/Jugendthematik, Ausländerproblematik, Tierschutz. Severin Renoldner arbeitet an friedens-, verkehrs- und außenpolitischen Konzepten. Monika Langthaler sieht ihren Schwerpunkt in jenen Umweltthemen, die in Zukunft im Parlament noch wesentlich wichtiger und ernster genommen werden müssen. Johannes Voggenhuber will den Widerstand gegen ständestaatliche Marktstrukturen und Entrechtung der Bürger/innen ins Parlament tragen, weil nur in einer lebendigen Demokratie verhindert werden kann, daß dem Monster der Umweltzerstörung mit jedem abgeschlagenen Kopf zehn neue wachsen. //zitatende// Weiterlesen

10/366: Arbeitsgruppen zu Strukturreform und Standortbestimmung

Heute vor zwanzig Jahren: Als Folge der Niederlage bei der Nationalratswahl im Dezember 1995 wurden zwei bundesweite Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit einer Strukturreform und mit einer Standortbestimmung der Grünen auseinandersetzen sollten. Die Grünen hatten nur mehr 4,8 Prozent erreicht und waren von dreizehn auf neun Mandate zurückgefallen.

Als Abgeordnete zogen am 15. Jänner 1996 Rudi Anschober, Theresia Haidlmayr, Doris Kammerlander, Monika Langthaler, Gabriela Moser, Karl Öllinger, Madeleine Petrovic, Terezija Stoisits, Alexander Van der Bellen, Johannes Voggenhuber und Andreas Wabl in den Nationalrat ein.

8/366: was Johanna Dohnal 1996 an den Grünen gefiel

Johanna Dohnal gratulierte der Grünen Alternative 1996 zu ihrem zehnjährigen Parlamentsjubiläum und hob Gemeinsamkeiten hervor.


//zitat// Zehn Jahre Grüne im Parlament sind ein Anlaß zur Gratulation, daher erspare ich mir und Ihnen kritische Anmerkungen und sage Ihnen einige Punkte, die mich freuen:
► Die Grünen haben die politische Kultur des Parlaments in einer mir sehr sympathischen Art bereichert und beeinflußt. Ich hoffe, es bleibt dabei und sie lassen sich nicht von Parteien ankränkeln, die politische Kultur mit der Ausübung von Ritualen verwechseln.
► Die Repräsentanz von Frauen und Männern in einem geschlechterdemokratischen Verhältnis.
► Gemeinsamkeiten in frauen-, sozial- und sicherheitspolitischen Fragen in jener Zeit, in der ich selbst noch parteipolitisch aktiv war – umso mehr dann, wenn ich sie in der eigenen Partei nicht fand.
►Die freundschaftlichen Beziehungen und Umgangsformen, die fernab von Packelei und Mauschlerei auch mit politischen KonkurrentInnen möglich sind.

Alles Gute! //zitatende//

6/366: Westwärts. Eva Lichtenberger 1990 über das Verhältnis von Tirol zu Wien

“Wenn wir über Regionalisierung nachdenken, wollen wir nicht ein alpines Wurzel-Sepp-Image übergezogen bekommen”. Der Beitrag “Westwärts” von Eva Lichtenberger erschien in der fünzigsten Ausgabe der Alternativen Monatszeitung MOZ vom März 1990 in der Rubrik “Das grüne Wort”. Zu diesem Zeitpunkt war die Grüne Alternative mit drei Abgeordneten (Eva Lichtenberger, Jutta Seethaler, Franz Klug) im Tiroler Landtag vertreten.  Am 12. März 1989 war – unterstützt von der Proteststimmung gegen Transitverkehr und EG – das Überspringen der 5%-Hürde gelungen.


//zitat// 500 Kilometer von Wien, 5 Bahnstunden, fernab von Europa, liegt Tirol mit seinen 8% Grünen; und damit ist schon viel gesagt über die Tiroler, die immer wieder störend auffallen.

Aber – wir haben international Aufmerksamkeit erregt. Erst die Tiroler Forderung nach dem Nachtfahrverbot für LKW, von der ÖVP im Nachwahl-Schock und in der Hoffnung auf einen Streicher [Verkehrsminister Rudolf Streicher, Anm.] mit einem Flüsterasphalt-Schädel mitgetragen, hat die Tür zu einem verkehrspolitischen Umdenken in Europa aufgestoßen. Und die 500 Kilometer haben verhindert, daß ebendiese Tiroler ÖVP hätte erkennen können, daß da Wirtschaftsförderungsinteressen (Steyr-“Flüster”-LKW) eine gewisse Rolle spielen würden. Ein historischer Glücksfall, ein sorgsam zu hütender Anfang.

Und weil es nur ein Anfang ist, denken wir weiter. An diese 500km zwischen Tirol und Wien. Und an die Notwendigkeit, tiefergreifende Veränderungen anzustreben, die es erlauben, den einmal eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Solange im fernen (flachen) Wien entschieden wird, wieviel Transit ein enges Tal zu ertragen hat, solange eine Großbauernmafia mit einer Almosenmentalität über die Köpfe von Bergbauern hinweg entscheidet, wird es dieses alpenländische Ressentiment gegen die “Städter” geben. Und in dieser Situation greifen viele dann zu Nationalismen; und oft wird, was wir sagen, als Nationalismus verstanden, auch wenn es nur die Verteidigung eigener Lebensinteressen ist, die sich halt von den großstädtischen unter Umständen unterscheiden. Wenn wir über Regionalisierung nachdenken, wollen wir nicht ein alpines Wurzel-Sepp-Image übergezogen bekommen. Unser Engagement für eine Rückverlagerung der Entscheidungen auf Landes- bzw. Gemeindeebene ist aus Erfahrungen erwachsen. Wir haben erlebt, wie Tiroler am glatten Wiener Parkett ausgeglitscht sind (Salcher, Fischler) [Bundesminister Herbert Salcher und Franz Fischler, Anm.], weil sie “Entscheidungsvorbereitungen” in der In-group wegen eben dieser 500km nicht so ekzessiv mitgestalten konnten.
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3/366: Verteidigungsminister Peter Pilz

Im Jänner 1990 wiegt Peter Pilz in der Grün-alternativen Monatszeitung, kurz “MOZ”, Opposition und Koalition gegeneinander ab und verrät, womit er persönlich zu locken wäre. Titel des Beitrags: “Mein Verteidigungsministerium – und sonst gar nichts”. Pilz ist zu diesem Zeitpunkt grüner Nationalratsabgeordneter und Mitglied des Landesverteidigungsrates.


 

schwarz-weiß-Portraitphoto eines lachenden jungen Mannes

Peter Pilz 1990 in der MOZ. Foto: UrheberIn nicht angegeben.

//zitat// Vor einem Jahr wollten alle – oder zumindest die Medien – nur eines von uns wissen: Wie tot sind die Grünen? Inzwischen haben wir unser erfolgreichstes Jahr hinter uns. Jetzt kommt die Gegenfrage: Mit wem werden es die Grünen treiben?
Das ganze nennt sich “Koalitionsfrage”. Wer sie stellt und wie sie gestellt wird, zeigt uns, wie ernst wir genommen werden.
Natürlich geht es für Grüne nicht nur um Gegenmacht, sondern letzten Endes auch um die Macht, die Gesellschaft ökologisch, sozial und demokratisch verändern zu können. Natürlich heißt das auch Regierungsbeteiligung. Aber das wird eigentlich von fast niemandem bei uns mehr bestritten.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Mit wem sollen wir regieren? Schwarz-Grün hat wohl wenig Zukunft. Die Chance, daß sich die ÖVP von ihrer Mutter, der Industriellenvereinigung, abnabelt, ist vernachlässigbar gering. Der historisch erste Fall von politischer Mutterweglegung wird auch diesmal auf sich warten lassen.
Rot-Grün? Österreich ist nicht Berlin, und Vranitzky schon gar nicht Momper [Franz Vranitzky, 1986 bis 1997 Bundeskanzler; Walter Momper, 1989 bis 1991 Regierender Bürgermeister von Berlin; Anm.]. Die neue, moderne SPÖ hat sich an die Spitze des großen Projekts der Industrialisierung aller Lebensbereiche gesetzt. Gen- und Biotechnologien, Industrialisierung sowohl der Landwirtschaft als auch der geistigen Arbeit, Schutz der Maschinen vor den Menschen, Hochsicherheitstrakte für alle, an diesen Weggabelungen zieht die SPÖ konsequent in die falsche Richtung. Für Koalitionen mit der neuen SPÖ gibt es eine einzige unabdingbare Voraussetzung auf Seite der Grünen: Die totale politische Selbstaufgabe. Weiterlesen

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