Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Schlagwort: Grüne Frauen (Seite 1 von 2)

317/366: Vereint für die Mitwelt, getrennt bei den Frauen

Parteien und Katholische Kirche im Gespräch.

Parteien und Katholische Kirche im Gespräch.

Die Veranstaltungsreihe “Parteien und Katholische Kirche im Gespräch” fand von April bis Juni 1999 im Salzburger Bildungshaus St. Virgil statt. Alle fünf Parlamentsparteien wurden von der Österreichischen Bischofskonferenz zu einem Studientag eingeladen, an dem eine Momentaufnahme der Gemeinsamkeiten und Gegensätze versucht wurde. Nach einleitenden Referaten eines Zeithistorikers und eines Politikwissenschaftlers folgten  Grundsatzreferate von Vertreter_innen der Katholischen Kirche und der jeweiligen Partei. Am Nachmittag folgten Arbeitskreise und eine abschließende Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung.

Josef Bruckmoser fasste in seinem Beitrag “Vereint für die Mitwelt, getrennt bei den Frauen” die Diskussion zusammen. Bruckmoser ist Journalist und leitet die Ressorts Wissenschaft/Gesundheit/Religion bei den Salzburger Nachrichten.


Längst ist auch die Katholische Kirche unter dem Titel “Bewahrung der Schöpfung” grün geworden. Der Zugang zu diesem Thema ist zwar ein anderer als die Wurzeln, aus denen die Grünbewegung kommt Trotzdem herrscht im Ergebnis weitgehende Übereinstimmung. Das zeigte sich deutlich bei dem Gesprächsforum zwischen Spitzenvertretern der Katholischen Kirche und der Grünen Österreichs, das im Rahmen des “Dialogs für Österreich” am 24. 6. 1999 im Salzburger Bildungshaus St. Virgil stattfand.

Daß es zwischen Kirche und Grünen dennoch nicht allzu kuschelig wurde und sich am Schluß auch noch emotionale Klüfte auftaten, dafür sorgte ein anderes Thema: die Frau in der Gesellschaft und die Frau in der Katholischen Kirche. “Da sind wir sehr weit voneinander entfernt”, sagte die grüne Klubobfrau Madeleine Petrovic. Die Katholische Kirche diskriminiere Frauen in ihren eigenen Reihen (Verweigerung der Weihe etc.) und sei damit auch kein gutes Vorbild für die Gesellschaft. Als dann die Rede auf Empfängnisverhütung und Abtreibung kam, war der grün-katholische Burgfrieden endgültig gebrochen. In dieser Frage sind die Denkansätze und Denkgebäude meilenweit voneinander entfernt. Die Gegensätze sind so groß wie die zwischen einer grünen Baumhütte und einem barocken Dom.

Die Gegensätze sind so groß wie die zwischen einer grünen Baumhütte und einem barocken Dom.

Einen wunden Punkt spürten die Grünen auch beim Thema “Massentierhaltung in landwirtschaftlichen Betrieben von Klöstern” auf. Allerdings waren sich Weihbischof Andreas Laun und Madeleine Petrovic — beide sind große Hunde-Freunde — bei diesem Thema zumindest grundsätzlich näher. Laun macht sich kirchenintern seit längerem für eine Tierschutz-Enzyklika aus der Feder des Papstes stark.

Bei der Trennung von Kirche und Staat verlaufen die Bruchlinien zwischen Grünen und Katholischer Kirche ähnlich wie jene zwischen Liberalem Forum und Kirche. Die Grünen gehen mit diesen Themen zwar im politischen Alltag nicht so stark in die Offensive wie LIF-Bundessprecherin Heide Schmidt, sie vertreten aber inhaltlich vergleichbare Positionen: Die katholischen Privatschulen seien gegenüber anderen Privatschulen privilegiert, das Religionsbekenntnis habe in staatlichen Dokumenten nichts verloren u. ä.

Der Präsident der Katholischen Aktion, Christian Friesl, sah in seinem Grundsatzreferat zahlreiche Möglichkeiten für “christlich-grüne Sachkoalitionen”. Aber ein exklusives Naheverhältnis zur Katholischen Kirche könnten die Grünen nicht für sich in Anspruch nehmen. Die grüne Parlamentsfraktion dagegen unterstrich, sie sei zum Beispiel bei der Neutralitätsfrage dem christlichen Friedensgedanken viel näher als die ÖVP. Die anfänglich kirchen- und religionskritische Grünbewegung respektiere heute christlich-kirchliche Sinngebung und Werte als Zugewinn für die Gesellschaft, merkte Friesl positiv an. Allerdings scheint dieser Konsens noch nicht weit über das grüne Thema Mitwelt hinauszureichen.

Stachel im katholischen Männerfleisch

In vielen anderen Fragen beäugt man sich gegenseitig mit viel Skepsis. Da steht zum Beispiel die Mahnung der Katholischen Kirche an die Grünen, sich mit allen heiligen Eiden auf politische Gewaltlosigkeit zu verpflichten. Auf der anderen Seite sind die Grünen in der Frauenfrage der Stachel im katholischen Männerfleisch. Das beiderseitige Staunen, daß man über weite Strecken kultiviert miteinander umgehen konnte, verlangt nach Fortsetzung.


Mit freundlicher Genehmigung des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz. Bereits im Blog erschienen:

281/366: Bewegt euch, damit ihr eure Fesseln spürt

ALW-Frauen

Frauen, bewegt euch, damit ihr eure Fesseln spürt.

Wir haben im Sommer eine große Sammlung an Plakaten von den Wiener Grünen übernommen. Unser Volontärin Flora sortiert und beschriftet sie gerade, und dabei entdecken wir täglich neue Kostbarkeiten. Hier ein Plakat der Frauengruppe der Alternativen Liste Wien:


Frauen  bewegt euch damit ihr eure Fesseln spürt.

  • Weg mit den Rollenklischees
  • Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
  • Karenzzeit auch für den Mann
  • Straffreie, kostenlose Abtreibung

Treffpunkt: jeden Freitag, 17 Uhr, im Frauencafé 8., Lange Gasse 11


Das Frauencafé wurde 1977 gegründet, ist seitdem ein Ort feministischer Kollektivierung und Auseinandersetzung und wird heute von einem queerfeministischen Kollektiv betrieben.

264/366: Aktion Frau und Geld in Linz und Pasching

Zur Veranstaltung”Frau & Geld. Sind Frauen die Sparschweinchen der Nation?” luden die Grünen und die Grüne Bildungswerkstatt Oberösterreich am 21. September 1996  ins Linzer Rathaus. Referentinnen waren Eva Rossmann, Silvia Zendron und Margit Appel. Im Einkaufszentrum Plus City in Pasching wurde am 5. Oktober eine Gelderlebnisstraße inklusive Gelddusche eingerichtet 😉

Alle Bilder aus dem Grünen Archiv Oberösterreich.

 

235/366: Gegen Hürden für Frauen

Susanne Jerusalem, Jutta Sander und Eva Glawischnig gegen Hürden für Frauen.

Susanne Jerusalem, Jutta Sander und Eva Glawischnig gegen Hürden für Frauen.

Auf unserem heutigen Archivobjekt treten Susanne Jerusalem, Jutta Sander und Eva Glawischnig in der Wiener Neubaugasse gegen Hürden für Frauen auf – wie wenig Frauenberatung und wenig Kinderbetreuung. Das Bild ist mit April 1999 datiert (zumindest wurde es da zum Entwickeln gegeben), ein_e Photograph_in ist nicht angegeben. Mehr konnten wir dazu leider noch nicht herausfinden. Weiß eine_r von Euch mehr dazu?

225/366: Emmeline und Flora. Das Wiener Frauenprogramm

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Im Oktober 1987 luden die Grünen Frauen Wien zur basisdemokratischen Diskussion des Frauenprogramm. Auf dem Titelblatt der Einladung sind sechs FrauenrechtlerInnen abgebildet:


So, nun ist endlich soweit! Kommt bitte alle am Samstag, den 10. Oktober 1987 um 10.00 Uhr und am Sonntag, den 11. Oktober 1987 um 14.00 Uhr um unser Frauen-Programm basisdemokratisch zu diskutieren. Die frauenfreundliche Runde findet am Rennweg 84, in 1030 Wien statt.

Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:

Samstag:

  • Begrüßung durch Eva Hauk (Bundesvorstand der Grünen)
  • Renate Bahr (Obfrau Grüne Bildungswerkstatt Wien) berichtet über die “Positionen der Frauen innerhalb der Alternativen Partei”
  • Perspektiven zur kommunalpolitischen Frauenarbeit, Jutta Sander (Kandidatin zur Wiener Gemeinderatswahl)
  • Der Rohentwurf des “Frauenprogramms” wird von Elfriede Schuh vorgestellt

Sonntag:

  • Erarbeitung und Ideenfindung zur Struktur der Frauenorganisation.

219/366: Mund aufmachen! Über die leisen Frauen in der Politik

“Allen grünalternativen Frauen in Funktionen, sei es als Bezirksrätinnen, sei es parteiintern, sei eines aus eigener Erfahrung empfohlen: Mund aufmachen, keine Ängste und brüllt sie ruhig an, auch wenn eine andere Kultur angebracht wäre”, schreibt Hedvig-Doris “Hedi” Spanner-Tomsits in ihrer Rückschau auf drei Jahre als grüne Bezirksrätin in Wien-Josefstadt, erschienen in der Zeitschrift “Brot & Rosen” 4/1992.

Download im Original-Layout: 219-brot-rosen-bezirksraetin-mund-aufmachen (PDF, 0,3 MB)


Als Frau schaffst Du alles.

Als Frau schaffst Du alles.

Grüß Sie Gott, Frau Bezirksrat eh -Rätin!

Gremien, ob offizielle oder private, entpuppen sich in der Regel nach kürzester Zeit als Tummelplätze der Selbstdarstellung, insbesondere männlicher Selbstdarstellung. Oftmals erinnern sie in ihrem Habitus an die Urzeiten der Menschheit oder besser ausgedrückt an die evolutionäre untere Ebene, nämlich der Menschenaffen.

oberlehrerhaft

Natürlich hierarchisch gegliedert, erlebt man die Auftritte der sogenannten offiziellen bzw. inoffiziellen Führer, je nach Gruppenstruktur. Von belehrendem Verhalten gegenüber der eigenen Fraktion als auch gegenüber der Gegnerkollegenschaft: “Schauen’s, Frau Kollegin, des müssens so machen” bis über’s oberlehrerhafte Abprüfen der Geschäftsordnung: “Des müssens eigentlich schon wissen!”. Die Oberliga der Bezirksführerschaft ist, was natürlich durchaus als politisch-strategisches Denken aufgefaßt werden kann, nicht besonders auskunftsfreudig, allerdings auch dort, wo’s längst überflüssig ist. In mittlerweile altbekannte Angelegenheiten wird endlos hineingeheimst, sodaß es an Magierituale der Medizinmänner von Naturvölkern erinnert.

Durchschaut man mit der Zeit diese Strukturen, erlebt man, daß die Informationsbeschaffung hauptsächlich vom Bezirksvorsteher erfolgt. D.h. in der Praxis weiß der Bezirksvorsteher plus Vertreter soviel wie die kleinen Oppositionsparteien. Ob es an eigener Unfähigkeit liegt oder an tatsächlich behaupteter Uninformiertheit seitens der eigenen Partei, möge dahingestellt sein. Allerdings ist ersichtlich, und wird so im privaten Rahmen gerne bestätigt, daß die eigenen Bezirksgranden seitens des Rathauses nicht sonderlich ernstgenommen werden. Abänderungsvorschläge der Bezirksstrukturen werden aber empört abgewiesen, hätten sie doch zumindest die eigene Existenz betreffend, äußerst nachteilige Konsequenzen für die Bezirkshäuptlinge. Weiterlesen

203/366: Die Hälfte des Himmels für grüne Frauen

Brot & Rosen 4 (1992)

Deckblatt von Brot & Rosen 4 (1992)

Im September 2016 wird die grüne Bundesfrauenkonferenz “Frauen stärken durch Grüne Politik” in Wien stattfinden. Ein sehr wichtiger Programmpunkt: der Startschuss zur Gründung der Grünen Frauen Österreich. Bisher gab es grüne Frauenorganisationen nicht in allen Bundesländern und nicht auf Bundesebene. Die Grünen Frauen Wien dagegen feiern heuer bereits ihr 30-Jahr-Jubiläum (hier das Programm der Feier rund um die Bundesfrauenkonferenz: 203-30-jahre-grüne-wien)

Braucht eine Partei, die “feministisch” als einen von sechs Grundwerten hat und bei Kandidaturen die Parität einhält, eine eigene Frauenorganisation? Einen Eindruck von den entsprechenden Diskussionen in den 1990er Jahren liefert der Artikel “Die Hälfte des Himmels”, den Ingrid Gurtner 1992 in der Zeitschrift “Brot & Rosen” veröffentlicht hat.


“Das Beste, das die katholische Kirche je hervorgebracht hat, sind ihre Ketzer” – mit diesem Satz leitete der Hochschulseelsorger von Salzburg in den siebziger Jahren seine Stellungnahmen zur Kirchengeschichte ein und auch wenn es um die heutige Rolle dieser Kirche ging, war dieser Satz ein geflügeltes Wort.

Seit ich mich erinnern kann, spiele ich mit Begeisterung eine Rolle, die ich für die einer “Ketzerin” halte.

Als Lehrerin flog ich zweimal aus katholischen Privatschulen. Dazu reichte zu Beginn der achtziger Jahre schon, den Lehrplanauftrag für das Fach Biologie zu erfüllen, nämlich Sexualkunde nicht nur an Tieren, sondern auch an menschlichen Beispielen zu behandeln.

Mein Erstkontakt zur Grünen Alternative war die Frage: “Wo finde ich die Grüne Frauenorganisation ?” Als mir die damalige Bürofrauschaft einhellig erklärte, daß man so etwas bei den Grünen nicht brauche, wußte ich seit dieser Minute, welche Rolle ich in dieser Partei spielen wollte.

Gewohnt, daß Kirchenfunktionäre und Kleriker auf feministische Fragestellungen mit: “Die heilige Jungfrau Maria” oder persönlichen Beleidigungen der Fragestellerin antworteten, erlebte ich nun ähnliche Abwehrstrategien in “grün” – von Frauen und von Männern.

Frauen aus dem damaligen Wiener Landesvorstand diskutierten mit uns, ob wir als Gruppe überhaupt existieren dürften.

Viele meinten, unsere Gruppe sei ein “Ghetto”, in dem sich Frauen einigeln, und ihre Qualitäten und ihr Engagement für die Grüne Partei verloren sei.

In jener berüchtigten Landesversammlung, in der es um die Wahl der Kandidatinnen für die Nationalratswahl ging, erlebte ich die Herzattacke von Freda Meissner-Blau und den Verzweiflungsausbruch von Erica Fischer. In einem beispiellosen Gewaltakt wurden damals die Wahlergebnisse der dortigen Versammlung für null und nichtig erklärt und Freda Meissner-Blau zog als Klubobfrau mit einer siebenköpfigen Männerriege ins Parlament. Damit war die autonome Frauenbewegung als Bündnispartnerin für die GA für immer verloren. Weiterlesen

87/366: Grüne Frauen: Frei und wild, kein Freiwild

“Wir sind frei und wild, kein Freiwild” war der Titel des ersten grünen Frauenprogramms. In ihrem Text zum 25jährigen Bestehen der Grünen Frauen Wien ging Maxie Klein zu den Anfängen der grünen Frauenorganisation zurück. Dafür interviewte sie Ingrid Gurtner, Eva Hauk, Elfi Schuh und Hedi Spanner-Tomsits.


Cover der 2013 erschienenen Broschüre "25 Jahre feministische Politik" (Grünes Archiv, Inventarnr. 185)

Cover der 2013 erschienenen Broschüre “25 Jahre feministische Politik” (Grünes Archiv, Inventarnr. 185)

Wie alles begann – der Aufbruch der 1980er Jahre

Die Geschichte der Frauenorganisation beginnt gleichzeitig mit der Geschichte der Grünen. 1982 schafften es bei der Nationalratswahl weder die Vereinten Grünen Österreichs (VGÖ) noch die Alternative Liste (AL) ins Parlament. Dies war – gemeinsam mit der Besetzung der Donauauen in Hainburg – der Anstoß zur Grünen Einigung.

Im Zuge der langwierigen Einigungsprozesse kam es zum Treffen zwischen den beiden Organisationen und so auch zur Vernetzung von feministischen Positionen, die zusätzliches Futter von Frauen aus der alternativen Bewegung bekamen. Dabei ging es diesen Feministinnen nicht nur um frauenpolitische Anliegen, sondern auch um die Berücksichtigung von Frauen im Einigungsprozess und beim Aufbau Grüner Strukturen.

1986 stellte Gexi Tostmann der sich formierenden Grünen Frauengruppe die Räumlichkeiten zur Verfügung, die davor schon Freda Meissner-Blau als Wahlkampfzentrale für ihre Kandidatur als Bundespräsidentin dienten. Am 3. Oktober 1986 kam es in der Nacht vor der berüchtigten offenen Landesversammlung der Grünen Alternativen Sammlung – Freda Meissner-Blau erlitt dort einen Herzanfall – zur Gründung der Grünen Frauenorganisation.

8 Frauen

Vorkämpferinnen wie Eva Hauk, Elfi Schuh oder Hedi Spanner-Tomsits ist es zu verdanken, dass bei erwähnter Landesversammlung eine Mindestparität bei Listenwahlen und Grünen Funktionen beschlossen wurde. Dass es noch lange dauerte, bis diese umgesetzt wurde, steht auf einem anderen Blatt. Im ersten Parlamentsklub war Freda Meissner-Blau noch die einzige Frau unter 7 Männern. Im Jahr darauf kandidierten Renate Bahr, Gabi Fröhlich, Susanne Moidl, Hedi Spanner-Tomsits und Claudia Strasser auf einer Frauenliste für den Landesvorstand. Vor dieser Wahl wurde allerdings das Statut so geändert, dass keine Kandidaturen als Liste, sondern nur als Einzelperson möglich waren. Von der Frauenliste schaffte es nur Hedi Spanner-Tomsits in den Landesvorstand.

Teilorganisation mit Geld

Die Frauenliste und dahinter stehende Forderungen führten immerhin zu einer Anerkennung als Teilorganisation, die jedoch erst 1988 mit Budget ausgestattet wurde. Ende der 1980er wurde Elfi Schuh als Vertreterin der Grünen in den Frauenausschuss von Johanna Dohnal entsendet. Die Ergebnisse dieser Treffen waren geheim, und weil sich das mit der basisdemokratischen Ausrichtung der FO nicht vereinbaren ließ, wurde die Teilnahme der Grünen Frauen beendet.1987 wurde unter dem Titel “Wir sind frei und wild, kein Freiwild” das erste Frauen-Programm von Jutta Sander, Elfi Schuh und Hedi Spanner-Tomsits erstellt. Viele der Forderungen von damals sind auch heute noch aktuell, einige wenige konnten umgesetzt werden.

Der steinige Weg

“Frauen aus dem damaligen Wiener Landesvorstand diskutierten mit uns, ob wir als Gruppe überhaupt existieren dürften. Viele meinten, unsere Gruppe sei ein ‘Ghetto’, in dem sich Frauen einriegeln und ihre Qualitäten und ihr Engagement so für die Grüne Partei verlorengehen”, schreibt Ingrid Gurtner 1992 in “Brot und Rosen”. Und obwohl in den späten 1980ern bereits der erste Bundesfrauenkongress mit über 200 Teilnehmerinnen aus allen Bundesländern stattfand, wurde die Gründung einer österreichweiten Frauenorganisation von vielen abgelehnt. Der Kampf um Geld und Anerkennung zehrte aus. Viele feministische Frauen verließen daraufhin die Partei. Die Frauenorganisation schrumpfte auf 5 Frauen. Diese kleine Gruppe versuchte die feministischen Forderungen trotzdem innerhalb der Partei sichtbar zu machen und sie in der Zeitung “Brot und Rosen” zu verbreiten. Geld aus der Partei gab es dafür keines und so wurde diese Arbeit von der Bildungswerkstatt finanziert.

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