Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Kategorie: Im Bilde (Seite 6 von 7)

Bilder (Photos, Zeichnungen, Plakate…) aus der grünen Geschichte

83/366: Feminismus erkennt mehr!

Feminismus erkennt mehr! Ein Plakat der GRAS 2011 (Grünes Archiv)

Feminismus erkennt mehr! Ein Plakat der GRAS 2011 (Grünes Archiv)

Die Grünen und Alternativen Student_innen legten im Mai 2011 den Schwerpunkt der politischen Arbeit auf Frauen in der Wissenschaft und stellten fest: Feminismus erkennt mehr!

//zitat// Wir fokussieren diesmal auf Frauen in der Wissenschaft: Rektorinnen sind noch immer eine Seltenheit – und das obwohl 56 % der StudienanfängerInnen Frauen sind. Ungerechtigkeiten wie diese häufen sich immer dort, wo Macht größer wird: Also auch in der Wissenproduktion, den Lehr- und Lerninhalten der Uni. Und auch in der vermeintlich “objektiven” Wissenschaft setzt sich die Benachteiligung von Frauen fort, Frauen werden unsichtbar gemacht und viele Forschungsfragen können aufgrund der männlichen Norm erst gar nicht gestellt werden. Das führt nicht zuletzt zu fehlender Forschungsbasis in diesem Bereich, aber auch zu einer grundlegenden Verfälschung etlicher Forschungsergebnisse.

Demgegenüber sagen wir: Feminismus erkennt mehr!

Und fordern:

  • Kritischer Umgang mit wissenschaftlicher Erkenntnis!
  • Fördern von gesellschaftskritischer und damit unbequemer Forschung!
  • Männlich dominierte Wissenschaftstradition dekonstruieren! Raum für neue Denkansätze ermöglichen

//zitatende//


Zum Weiterlesen: Broschüre Feminismus erkennt mehr, Video Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen.

80/366: Die Stadt gehört uns allen – Platz da!

Platz da. Cover der Broschüre (Grünes Archiv)

Platz da. Cover der Broschüre (Grünes Archiv)

Der öffentliche Raum gehört umverteilt – zu diesem Schluss kamen die Wiener Grünen in ihrer Broschüre “Platz da”.  In den Bezirken 1, 4 und 6 lebten über achttausend Jugendliche unter 15 Jahren, es gab aber null Sport- und Freizeitflächen. Das Verhältnis von Fahrbahnen zu FußgängerInnenflächen und das Verhältnis von Fahrbahnen zu öffentlichem Raum war und ist traurig. Sabine Gretner, damalige Planungssprecherin der Wiener Grünen, in ihrer Einleitung:


//zitat// Während die Gebäude das Gesicht einer Stadt ausmachen, so ist der Öffentliche Raum die Seele einer Stadt.

Der frei zugängliche Öffentliche Raum ist wertvoll und spannend, hier findet das städtische Leben statt. Man trifft sich, schnappt Luft, erholt sich im Freien, spürt Wetter und Wind. Hier begegnen sich alle, ob jung oder alt, einheimisch oder fremd, wohlhabend oder arm. Kein Wunder also, dass dieser Raum sehr begehrt ist. Menschen haben unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse, daraus ergeben sich auf engem Raum Nutzungskonflikte und Besitzansprüche.

eine der Forderungen: Öffnung der Bundesgärten und Kleingärten.

Öffnung der Bundesgärten und Kleingärten.

Die Entwicklungen der vergangenen Jahre haben in Wien ihre Spuren hinterlassen, der Raum für die Allgemeinheit, der “gratis” und frei zu benutzen ist, wird knapper und knapper. Wir Grüne sind die Lobby für Lebensqualität im Öffentlichen Raum. Deshalb wollen wir den wertvollen Raum fair teilen.

Die Stadt gehört uns allen! Platz da! //zitatende//

Forderungen der Wiener Grünen

    • mehr Platz. 20 km² neuen Öffentlichen Raum
    • neue Parks. In jedem Bezirk einen neuen Park
    • Straße fair-teilen. In jedem Bezirk mindestens drei Shared-Space-Straßen
Öffentlichen Raum fair-teilen.

Öffentlichen Raum fair-teilen.

  • Ciclovia in Wien. Ringstraße autofrei, jeden Sonn- und Feiertag, zwischen 7 und 16 Uhr
  • Baulücken als Freiräume. Ungenutzte Flächen mitten in der Stadt sind viel zu wertvoll, um sie nicht zu nutzen. Die Stadt muss EigentümerInnen Anreize bieten, diese Oasen zu öffnen
  • Park statt Parkplatz. Pro Kind zumindest die Fläche eines Parkplatzes an Spiel- und Freiflächen
  • Mehr Freiraum für Jugendliche. Nichtkommerzielle Räume und Gratisnutzung der Sportflächen
  • Öffnung der Bundesgärten und Kleingärten
  • Öffentlichen Raum Fair-Teilen. Erhöhung und Zweckbindung der Gebrauchsabgabe
  • Gärten für alle. Neue Flächen für Selbsterntebeete in ganz Wien

Download der gesamten Broschüre: 080-platz-da-wien-broschuere (PDF, 2,7 MB)

76/366: Waldsterben: Sie spielen das Lied vom Tod

Waldsterben. Sie spielen das Lied vom Tod: Kraftwerke, Verkehr, Industrie, Hausbrand.

Sie spielen das Lied vom Tod: Kraftwerke, Verkehr, Industrie, Hausbrand.

Ein Skelett spielt auf einer österreichförmigen Gitarre das Lied vom Tod. Es steht fürKraftwerke, Verkehr, Industrie und Hausbrand.

Dieses Inserat für das “Salzburger Forderungsprogramm zur Rettung des Waldes” ist in der Ausgabe Mai 1984 von “Wurzelwerk. Zeitschrift für Umwelt und Innenleben” erschienen.

Viele von uns erinnern sich noch an die Diskussion über das Waldsterben, an den “Sauren Regen” und das “Lamettasyndrom”. Mit dem Energiesparen sieht es vielleicht nicht gar so gut aus, die meisten im Inserat erwähnten Forderungen – von der Rauchgasreinigung bis zum bleifreien Benzin – wurden aber tatsächlich umgesetzt. Wohl auch deswegen resümierte die deutsche Zeitschrift “Spektrum der Wissenschaft” jüngst in einem Artikel zur Frage “Was wurde aus dem Waldsterben?“:

“Kritiker werfen ihm [dem Forstwissenschaftler Bernhard Ulrich, Anm.] und anderen Warnern daher vor, sie hätten damals grundlos die Apokalypse prophezeit. Dagegen lässt sich einwenden, dass die Debatte um das Waldsterben rasch zu deutlichen Fortschritten bei der Luftreinhaltung geführt hat”. Bernhard Ulrich war der erste Wissenschaftler, der vor großflächigen Waldschädigungen warnte. Weiterlesen

69/366: Wir küssen die Stadt wach. Mit 2,57% in den Klagenfurter Gemeinderat

Wir küssen die Stadt wach. Plakat zur Gemeinderatswahl 1997 in Kärnten.

Wir küssen die Stadt wach. Plakat zur Gemeinderatswahl 1997 in Kärnten.

Wir heizen den Müllverbrennern ein. Plakat zur Gemeinderatswahl 1997 in Kärnten.

Wir heizen den Müllverbrennern ein. Plakat zur Gemeinderatswahl 1997 in Kärnten.

Heute vor neunzehn Jahren, am 9. März 1997, gelang den Grünalternativen bei den Kärntner Gemeinderatswahlen erstmals der Einzug in der Landeshauptstadt Klagenfurt. Sie erhielten 1.205 Stimmen und 2,57% (gegenüber 838 Stimmen und 1,57% am 10. März 1991). Das eine Mandat hatte Andrea Wulz von 1997 bis 2003 inne. Wulz war von 2003 bis 2015 grüne Stadträtin (zuständig für Frauen, Familie, Umwelt, Wissenschaft & Forschung und thermische Sanierung) und ist nun wieder Gemeinderätin.

In anderen Kärntner Gemeinden war der Einzug bereits früher gelungen – in Villach beispielsweise schon 1986.

59/366: Von Triabstrü über Gschistibohabetschek bis sozusagen. Fritz Zauns Verabschiedung

Fritz Zaun und Eva Glawischnig. Foto: GBW Niederösterreich

Fritz Zaun, erster alternativer Gemeinderat Österreichs, und Bundessprecherin Eva Glawischnig. Foto: GBW Niederösterreich

Fritz Zaun bei seinem Abschied

Fritz Zaun mit seinem Nachfolger Andreas Piringer, Eva Glawischnig, Rudi Püspök und Moderator Herbert Först. Foto: GBW Niederösterreich

“Fritz Zaun mit Eva Glawischnig und Rudi Püspök – ein lockeres Format mit dem Untertitel von Triabstrü über Gschistibohabetschek bis sozusagen – der Polittalk des Jahres”, so wurde die Veranstaltung zur Pensionierung des grün-alternativen “Urgesteins” Fritz Zaun zurecht angekündigt. Am 29. März 2014 gab es in Baden eine launige Zeitreise mit Ein- und Ausblicken auf das erfüllte politische Leben des Mitbegründers der Grünen Alternative und des ersten Grünen Gemeinderates in Österreich in Baden. Fritz Zaun ist nunmehr Ehrenobmann der Grünen Bildungswerkstatt Niederösterreich.

Die Einladung zum Nachlesen: 059-fritz-zaun-abschied-einladung (PDF, 68 KB)


Übrigens: Ein Interview mit Fritz Zaun und Piet Grusch aus dem Jahr 1982 ist am 25. Jänner 2016 in 366xgruen erschienen. Titel: “Wir müssen uns jetzt einmischen“. Thema: die Gründung der Alternativen Liste Österreich und ihre geplante Kandidatur bei der Nationalratswahl 1983.

52/366: Let’s have a party

Elisabeth Gehrer auf einem BierdeckelDieser Bierdeckel der Europäischen Grünen, der neben anderen Bierdeckeln im Grünen Archiv verwahrt wird, spielt auf die ÖVP-Politikerin Elisabeth Gehrer an. Gehrer, zu diesem Zeitpunkt Bildungsministerin und Vizeobfrau der Volkspartei, hatte in einem Interview zu einer möglichen “Pensionistensteuer” den Ball an die junge Generation zurückgespielt: “Was macht das Leben lebenswert? Etwa wenn man von Party zu Party rauscht, ist es das Single-Leben?” (Quelle: Die Presse, 22. August 2003; Der Standard, 5. Oktober 2006).

Das Plakat für die Europawahl 2004 wurde auch auf Bierdeckel gedruckt und österreichweit in dreihundert Student_innenlokalen aufgelegt. Das Sujet stammt von Gerhard Haderer und wurde von dem Spitzenkandidaten der Grünen, Johannes Voggenhuber, im Mai 2004 vor der Wirtschaftsuniversität Wien präsentiert (Quelle: Der Standard, 29. Mai 2004).

Bei der Wahl legten die Grünen übrigens um 3,60 Prozentpunkte auf 12,89 Prozent zu.

44/366: Hainburg ist überall: die Plakate des Gottfried Hochstetter

Transparent “Hainburg ist überall” (Grünes Archiv, Sammlung Gottfried Hochstetter). Photo: Monika Bargmann

“Ich erinnere mich noch, wie ich Gottfried Hochstetter Anfang der 90er Jahre kennengelernt habe: Bei den ‘Ennstrassenprotesten’, als er ein sicher 15m langes bedrucktes Stofftransparent mitbrachte, das er am Schutzzaun – der gegen die DemonstrantInnen errichtet wurde – anbrachte. Darauf war zu lesen: ‘Werbeflächen zu vermieten’ – gleich daneben die Telefonnummer der Steiermärkischen Landesregierung”, so der Grüne Landessprecher Lambert Schönleitner im Rückblick, “seine in der eigenen Werkstatt hergestellten Handdruckplakate und -Transparente prägten das Bild der Umweltbewegung von Beginn an” (Quelle). Rund 150 dieser Plakate und Transparente befinden sich im Grünen Archiv.

Plakat zur Tonbildschau "Au-Weh" von Gottfried Hochstetter (Grünes Archiv, Sammlung Gottfried Hochstetter). Photo: Ines Handler

Plakat zur Tonbildschau “Au-Weh” von Gottfried Hochstetter (Grünes Archiv, Sammlung Gottfried Hochstetter). Photo: Privat

Gottfried Hochstetter war mit mehr als einem Vierteljahrhundert im Bad Ausseer Gemeinderat bereits zu Lebzeiten eine kommunalpolitische Legende. Der politische Aktionist zählte zu den ersten Grünen Vertretern im kommunalen Bereich in der gesamten Steiermark.

Hochstetter wurde am 30. Mai 1935 geboren. In den 1970er Jahren begann er, sich intensiv mit gesellschaftlichen Alternativen auseinanderzusetzen. Zwentendorf, Hainburg und Wackersdorf waren wesentliche Meilensteine. 1985 gründete er die Liste ALIBADA (Alternative Liste Bad Aussee) und war auch eine Zeitlang Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Bad Aussee. Bis zuletzt war er Grüner Gemeinderat. Hochstetter starb am 20. Dezember 2014.

“Wir brauchen Menschen, die aufstehen und sagen, hier spielen wir nicht mit, wir brauchen bessere Lösungen, es gibt zukunftsfähigere Lösungen. Wie Gottfried Hochstetter – in Hainburg, in Zwentendorf, in Wackersdorf, im Ennstal oder in Bad Aussee. Auch wenn dieses Engagement Angriffe und Schwierigkeiten für die eigene Person und die Familie mit sich bringt”, sagte Pfarrerin Waltraud Mitteregger bei der Verabschiedung (Quelle).


am 26. März: Alibada (Grünes Archiv, Sammlung Gottfried Hochstetter). Photo: Ines Handler

am 26. März: Alibada (Grünes Archiv, Sammlung Gottfried Hochstetter). Photo: Privat

Das Grüne Archiv konnte im Juli 2015 einen Teil des Nachlasses von Gottfried Hochstetter übernehmen. Die Schenkung umfasst 145 Plakate, Collagen und Handzettel, neun von Hochstetter gestaltete und gedruckte Textilien (Transparente sowie Umkleidungen für Laternenpfähle und Dreiecksständer) und zwei Schachteln mit gedrucktem Material (Zeitschriften, Notizen, Unterlagen zu kommunalpolitischen Projekten).

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