Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Autor: Grünes Archiv (Seite 37 von 38)

Das Grüne Archiv ist die Gedächtnisinstitution der grünen Bewegung und eine Serviceeinrichtung der Grünen Bildungswerkstatt für Grünbewegte, ForscherInnen und alle anderen Interessierten.

17/366: Jugendbildnis von Madeleine Petrovic

Madeleine Petrovic. Foto. UrheberIn nicht angegeben

Madeleine Petrovic. Foto. UrheberIn nicht angegeben

Dieses Jugendbildnis von Madeleine Petrovic, derzeit Landtagsabgeordnete in Niederösterreich, haben wir im Grünen Archiv. Leider wissen wir nicht, von wann oder von wem es ist. Die Juristin und Betriebswirtin ist seit 1986 in verschiedenen Funktionen bei den Grünen aktiv, zuerst in Wien, von 1990 bis 2003 auf Nationalratsebene und seit 2003 in Niederösterreich. Als Klubobfrau und später Bundessprecherin hatte sie höchste Funktionen in der grünen Bewegung inne. Bis 15. November 2015 war sie Landessprecherin der niederösterreichischen Grünen.

16/366: Höchste Eisenbahn für grüne Verkehrspolitik

Flugblatt der Grünen Alternative - Liste Freda Meissner-Blau.

Flugblatt der Grünen Alternative – Liste Freda Meissner-Blau.

//zitat// Die heutige Verkehrspolitik ist einseitig auf das Auto ausgerichtet. Ungeheure Schäden an der Natur, 20.000 Tote im letzten Jahrzehnt, geschätzte Schäden von 230 Milliarden und die Benachteiligung sozial Schwacher sind die Folgen. //zitatende//

Höchste Eisenbahn für eine grüne Verkehrspolitik! Die Forderungen: Schutz von Mensch, Wald und Tier; Tempolimit und Abgasreduzierung, menschengerechte Städte, Güter auf die Schiene, öffentliche Mittel für öffentlichen Verkehr.

Im zweiseitigen Flugblatt werden auch die Wurzeln der damals neuen politischen Gruppierung “Die Grüne Alternative – Liste Freda Meissner-Blau” charakterisiert:  “Wir haben uns in der Ökologiebewegung, der Bürgerrechtsbewegung, der Frauen- und Friedensbewegung und in vielen Bürgerinitiativen gefunden. Wir sind uns einig: Dieses Land darf nicht der Allmacht der Großparteien und Sozialpartner-Spitzen überlassen werden”.

Download: 016-hoechste-eisenbahn-gruene-verkehrspolitik (PDF, 1,2 MB).

15/366: Erste Grüne Belangsendung im ORF

Erste Grüne Belangsendung im ORF vom 7. Oktober 1987 from Grüne Mödling on Vimeo.


eine Belangsendung zur Gemeinderatswahl in Wien im November 1987 mit den grünen Nationalratsabgeordneten Freda Meissner-Blau, Peter Pilz, Herbert Fux, Manfred Srb, Andreas Wabl, Walter Geyer und Josef Buchner; Ingrid Haberhauer (Bürgerinitiative Spittelau), Jutta Sander und Friedrun Huemer (Grünalternative Liste Wien).

Herzlichen Dank für den Hinweis und fürs Onlinestellen an Friedel Hans, Filmer und Aktivist der Perchtoldsdorfer Grünen!

14/366: So kann Politik ausschauen! Stimme, Blick, Gehör und Riecher

Severin Renoldner, Monika Langthaler, Johannes Voggenhuber und Madeleine Petrovic kandidierten 1990 auf der Bundesliste. Foto: UrheberIn nicht angegeben

Severin Renoldner, Monika Langthaler, Johannes Voggenhuber und Madeleine Petrovic. Foto: UrheberIn nicht angegeben

Im Folder “Was wir zu sagen haben” beschreiben die grünen Spitzenkandidat_innen für die Nationalratswahl 1990, wie sie sich grüne Politik im Parlament vorstellen. Aus Wien werden Sonja Puntscher-Riekmann (“eine Stimme für die Demokratie”), Christoph Chorherr (“ein Blick für die Zukunft”), Madeleine Petrovic (“ein Gehör für unsere Grundrechte”) und Peter Pilz (“ein Riecher für die Wahrheit”) präsentiert.

Auf unserem Bild sind die KandidatInnen auf der Bundesliste abgebildet:

//zitat// Madeleine Petrovic engagiert sich vor allem in den Bereichen Kinder/Jugendthematik, Ausländerproblematik, Tierschutz. Severin Renoldner arbeitet an friedens-, verkehrs- und außenpolitischen Konzepten. Monika Langthaler sieht ihren Schwerpunkt in jenen Umweltthemen, die in Zukunft im Parlament noch wesentlich wichtiger und ernster genommen werden müssen. Johannes Voggenhuber will den Widerstand gegen ständestaatliche Marktstrukturen und Entrechtung der Bürger/innen ins Parlament tragen, weil nur in einer lebendigen Demokratie verhindert werden kann, daß dem Monster der Umweltzerstörung mit jedem abgeschlagenen Kopf zehn neue wachsen. //zitatende// Weiterlesen

13/366: Arbeit schaffen, Umwelt erhalten, Zukunft gestalten. Das Programm der Vorarlberger Grünen 1998

Das Programm der Vorarlberger Grünen. Beschlussvorlage für die Vollversammlung am 23.4.1998 (Grünes Archiv).

Das Programm der Vorarlberger Grünen. Beschlussvorlage für die Vollversammlung am 23.4.1998 (Grünes Archiv).

Die Vorarlberger Grünen formulierten in einer breit angelegten Programmdiskussion zwischen Juni 1997 und April 1998 wesentliche Positionen Grüner Politik. Das Programm “Arbeit schaffen – Umwelt erhalten – Zukunft gestalten” wurde im April 1998 beschlossen. Die Beschlussvorlage für die Vollversammlung am 23. April 1998 haben wir im Grünen Archiv.


//zitat// Wir sind Optimisten – auf Basis der Realitäten. Eine solidarische Gesellschaft in einer intakten Umwelt ist unsere Vision – wo wir sie gefährdet sehen, leisten wir Widerstand und ergreifen Partei. Menschenrechte und Gewaltfreiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit sind unsere Werte. Die Geschwindigkeit von Leben und Wirtschaften hat sich dem Menschen und der Natur anzupassen – niemals umgekehrt. Was uns zusammenhält ist die Gewißheit, auf dem richtigen Weg zu sein, und der Wille, etwas zu bewegen. Das ist die Kraft der Grünen. //zitatende//

Die Kapitel:

  • Arbeit und Umwelt
  • Grundsicherung und Soziales Netz
  • Gleichberechtigung und Teilhabe
  • Miteinander leben
  • Freiheit und Transparenz

Das Programm deckt nicht alle Politikbereiche ab, da für manche Themen bereits bundesweite Programme vorlagen, auf die man sich stützte. Download: 013-gruene-vorarlberg-programm-1988-beschlussvorlage (PDF, 11 MB)


Zehn Jahre später, am 5. Juli 2008, beschloss die Landesversammlung der Vorarlberger Grünen ein überarbeitetes Programm mit dem Titel “Umwelt erhalten – Gerechtigkeit schaffen – Globalisierung gestalten”. Download:  013-gruene-vorarlberg-programm-kurz (graphisch gestaltete Kurzversion, PDF, 2 MB), 013-gruene-vorarlberg-programm-lang (textbasierte Langversion, PDF, 260 KB). Anmerkungen zur Programmüberarbeitung von Landessprecher Johannes Rauch: 013-gruene-vorarlberg-anmerkungen-programmueberarbeitung (PDF, 50 KB)

12/366: Lebensqualität statt LKW-Terror im Burgenland

Titelblatt der Broschüre "Verkehrspolitik für Mensch und Umwelt".

Titelblatt der Broschüre “Verkehrspolitik für Mensch und Umwelt”.

“Der Eisenstädter Autobahnknoten ist allein so groß wie das Stadtgebiet von Eisenstadt”, stellte die Grüne Alternative Burgenland fest, “der Kraftfahrzeugverkehr verursacht heute bereits Schäden immensen Ausmaßes, indem er immer gravierender die natürlichen Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinträchtigt”.

Die Forderungen, die die junge Gruppierung in den Broschüren “Verkehrspolitik für Mensch und Umwelt” und “Lebensqualität statt LKW-Terror” erhob, sind – angesichts von Umfahrungsbauten, Einstellung von Nebenbahnen und Aushungern des öffentlichen Verkehrs – im östlichsten Bundesland heute noch aktuell: Güter von der Straße auf die Schiene, Schnellbahn statt Autobahnen, alternatives Bahnkonzept, Verbesserungsmaßnahmen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, Rückbau von Ortsdurchfahrten, Verringerung der Abhängigkeit vom Auto in ländlichen Regionen, Erweiterung des Verkehrsverbundes Ostregion (VOR) auf das ganze Burgenland, Taktverkehr, umweltgerechter Straßenbau mit BürgerInnenbeteiligung.

Alternatives Bahnkonzept für das Burgenland.

Alternatives Bahnkonzept für das Burgenland.

Hier die zwei Broschüren zum Download: 012-burgenland-verkehrspolitik-fuer-mensch-und-umwelt (PDF, 4 MB) und 012-burgenland-lebensqualitaet-statt-lkw-terror (PDF, 2 MB). Sie sind nicht datiert, dürften aber aus den späten 1980er oder frühen 1990er Jahren stammen. Eckpunkte: Die Grünen im Burgenland wurden im Oktober 1986 gegründet und sind seit 1987 als Landesorganisation der Grünen anerkannt. Die als in Planung bzw. in Bau befindlich erwähnte Ostautobahn wurde 1994 eröffnet. Wer kann uns mit einer genaueren Datierung helfen?

11/366: Kärnten, Land unter der Käseglocke

auf dem Titelbild: Karin Prucha, die Spitzenkandidatin der Kärntner Grünen für die Landtagswahl 1994.

auf dem Titelbild: Karin Prucha, die Spitzenkandidatin der Kärntner Grünen für die Landtagswahl 1994. Foto: Fotostudio Mostegli, Layout / Graphik: Jo Frost.

“Land unter der Käseglocke. Der schwere Stand der Kärntner Grünen”, titelt das grüne Monatsmagazin “Impuls” im Winter 1993 und kommentiert: “Die Grünen an Drau, Gail und Lavant sind neben dem Burgenland einer der wunden Punkte des Grünen Projekts”. Beim ersten Antritt zu einer Landtagswahl am 12. März 1989 hatte die “Wahlplattform Anderes Kärnten / Drugačna Koroška”, der auch die Grüne Alternative angehörte, nur 1,69% erreicht. Die Vereinten Grünen hatten 1,59% erzielen können. Karin Prucha, die grüne Spitzenkandidatin, will sich bei der Landtagswahl am 13. März 1994 “in die Höhle des Lindwurms” wagen. Ein Portrait von Thomas Hohenberger aus dem Dezember 1993. Titel: “Langer Atem”.


//zitat// Die Enge im Land läßt viele KärntnerInnen das Weite suchen. Karin Prucha, Spitzenkandidatin der Kärntner Grünen für die Landtagswahlen im März, ging den umgekehrten Weg.

Karin Prucha zieht es schon früh Richtung Süden. Nach Kärnten, woher die Familie ihrer Mutter kommt. Zur Bundeshauptstadt hat sie bis heute keine wirkliche Beziehung entwickelt: “Wien habe ich nicht ausgehalten. Ich bin zwar dort zur Schule gegangen, aber sobald drei Tage frei waren, bin ich sofort nach Kärnten gefahren”. Kindheit und Jugend in der Bundeshauptstadt hinterlassen einen schlechten Nachgeschmack. So ist es nur logisch, daß sich ihre Blicke nach Beendigung der Schule immer begehrlicher auf Klagenfurt richten. Doch vorerst ist noch ein Zwischenstopp in Graz an der Reihe. Das geplante Studium an der Sozialakademie scheitert jedoch an nicht vorhandenen Wohnmöglichkeiten in der steirischen Hauptstadt. Statt einer Wohnung bekommt sie jedoch die Information, daß in Klagenfurt die Studienrichtung Medienkommunikation angeboten wird. “Ich habe mir gedacht, das ist so ein Mittelding aus Publizistik, Theater- und Politikwissenschaft”. Im Herbst 1983 startet die Kärnten-Liebhaberin deswegen einen neuerlichen Versuch in Sachen Studium, diesmal am Wörthersee. Wie sich nach und nach herausstellt, ist es zwar nicht das erhoffte Studium, dafür aber ein willkommener Grund, in Klagenfurt zu bleiben. Die politische Situation im Frühjahr ’84 ist auch für nicht in Kärnten Aufgewachsene kaum zu übersehen. Der Kärntner Heimatdienst heizt gerade mit seinem berüchtigten Schul-Volksbegehren [zweisprachige Schulen sollte es nur mehr in Orten geben, in denen Slowenisch zweite Amtssprache ist, was die Zahl auf ein Sechstel reduzieren würde, Anm.] die zumindest latent vorhandenen nationalistischen Ressentiments gegen die slowenische Volksgruppe an. Jörg Haider ist ohnehin nicht zu übersehen. Weiterlesen

10/366: Arbeitsgruppen zu Strukturreform und Standortbestimmung

Heute vor zwanzig Jahren: Als Folge der Niederlage bei der Nationalratswahl im Dezember 1995 wurden zwei bundesweite Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit einer Strukturreform und mit einer Standortbestimmung der Grünen auseinandersetzen sollten. Die Grünen hatten nur mehr 4,8 Prozent erreicht und waren von dreizehn auf neun Mandate zurückgefallen.

Als Abgeordnete zogen am 15. Jänner 1996 Rudi Anschober, Theresia Haidlmayr, Doris Kammerlander, Monika Langthaler, Gabriela Moser, Karl Öllinger, Madeleine Petrovic, Terezija Stoisits, Alexander Van der Bellen, Johannes Voggenhuber und Andreas Wabl in den Nationalrat ein.

9/366: Reminiszenzen eines “Basiswapplers”: Kritik für krawattenloses Erscheinen

Der Beitrag “Reminiszenzen eines ‘Basiswapplers’. Grüne Urgeschichte: Als die Dolmetscher noch gratis arbeiteten und Hochbetten zur Büroausstattung gehörten” erschien im November 1996 in der Broschüre “Die grüne Dekade 1986 – 1996. Ein Rückblick auf zehn Jahre Grüne im Parlament”, herausgegeben von der Grünen Alternative, der Grünen Bildungswerkstatt und dem Grünen Klub im Parlament. Der Verfasser Gerhard Jordan war von 1986 bis 1987 bei den Grünen ehrenamtlich in diversen Funktionen tätig. Von 1987 bis 2001 und ab 2010 ist er Wiener Bezirksrat. 1990/91 war er Internationaler Sekretär der Bundespartei und Vorstandsmitglied der Europäischen Grünen. Seit 1992 ist er Referent für Stadtplanung und Europapolitik im Wiener Rathausklub, seit Juli 2014 auch örtlicher Mitarbeiter der EU-Parlamentarierin Monika Vana.


Die Grüne Dekade. Ein Rückblick auf zehn Jahre Grüne im Parlament.

Die Grüne Dekade. Ein Rückblick auf zehn Jahre Grüne im Parlament.

//zitat// Zurückdenken an die “Pionier-Zeit”

Beim Zurückdenken an die “Pionierzeit” der Grünen Alternative (1986 bis 88) steigen in mir Erinnerungen auf, die ein buntes und chaotisches Bild ergeben. Sie sind nicht dazu angetan, diese Zeit “heroisch” (wie die Anfänge anderer, vor allem linker politischer Parteien) erscheinen zu lassen, sondern vermitteln einen liebenswert-kuriosen Eindruck aus der Zeit, als Professionalität noch nicht Mainstream war.

Europa-Ebene: Übernachten im Lagerraum

Die Koordination der europäischen Grünparteien existiert seit 1983/84, ab 1987 fuhr ich des öfteren als Delegierter nach Brüssel. Zum Zeitpunkt des Einzugs der Grünen Alternative 1986 waren erst in sechs Staaten Grünparteien in den nationalen Parlamenten vertreten.
Die Koordinationstreffen waren oft nur von 20 Menschen besucht (heute sind es zehnmal so viel), die DolmetscherInnen des Europaparlaments arbeiteten noch gratis für die kleinen, finanzschwachen Grünen; und der Höhepunkt der Treffen mündete meist in die Debatte, welche der zahlreichen winzigen, verfeindeten spanischen Grünparteien auf europäischer Ebene anerkannt werden soll.
Auch für ein Hotel fehlte das Geld – ich erinnere mich an eine frierende Übernachtung in einem lagerartigen Büroraum ohne Warmwasser irgendwo in Brüssel. Erst 1988/89 besserte sich die Lage. Weiterlesen

8/366: was Johanna Dohnal 1996 an den Grünen gefiel

Johanna Dohnal gratulierte der Grünen Alternative 1996 zu ihrem zehnjährigen Parlamentsjubiläum und hob Gemeinsamkeiten hervor.


//zitat// Zehn Jahre Grüne im Parlament sind ein Anlaß zur Gratulation, daher erspare ich mir und Ihnen kritische Anmerkungen und sage Ihnen einige Punkte, die mich freuen:
► Die Grünen haben die politische Kultur des Parlaments in einer mir sehr sympathischen Art bereichert und beeinflußt. Ich hoffe, es bleibt dabei und sie lassen sich nicht von Parteien ankränkeln, die politische Kultur mit der Ausübung von Ritualen verwechseln.
► Die Repräsentanz von Frauen und Männern in einem geschlechterdemokratischen Verhältnis.
► Gemeinsamkeiten in frauen-, sozial- und sicherheitspolitischen Fragen in jener Zeit, in der ich selbst noch parteipolitisch aktiv war – umso mehr dann, wenn ich sie in der eigenen Partei nicht fand.
►Die freundschaftlichen Beziehungen und Umgangsformen, die fernab von Packelei und Mauschlerei auch mit politischen KonkurrentInnen möglich sind.

Alles Gute! //zitatende//

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