Logo der Grünen Burgenland (1988)

Logo der Grünen Burgenland – Zeleni – Zöldek (1988). Das “selene” aus dem Romanes fehlte damals noch.

“Nach der Wahlniederlage bei der Landtagswahl 1987 [2,2%, Anm.] rechnete niemand damit, daß die GRÜNEN in diesem Land künftig eine Rolle spielen würden”, schrieben die burgenländischen Grünen im November 1988. Die Ein-Jahres-Bilanz der grünen “außerparlamentarischen Opposition” sieht allerdings sehr positiv aus: “Vor allem haben wir den Burgenländerinnen und Burgenländern eines gezeigt: gegen ‘die da oben’ kann man etwas machen, Widerstand hat Sinn und die sichtbaren Probleme unserer Umwelt, die Sozialproblematik und Gesellschaftspolitik gehen uns alle an. Alternativ-Lösungen sind machbar!”


// Wahrscheinlich haben es viele erwartet und manche hätten sich freudig die Hände gerieben: Nach der Wahlniederlage bei der Landtagswahl 1987 rechnete niemand damit, daß die GRÜNEN in diesem Land künftig eine Rolle spielen würden.

Objektiv können wir heute – 1 Jahr später – feststellen:

  • unser Büro in der Haydngasse 23 ist zu einer breiten Informations- und Kommunikationsstelle für viele Oppositionelle des Landes geworden.
  • Nachdem wir erst mitten im Wahlkampf mit dem Aufbau einer Organisationsstruktur begonnen haben,  können wir heute mit rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten im Land jederzeit rechnen. Nur durch ihr Engagement und die Unterstützung einiger hundert Spenderinnen und Spender ist die Arbeit dieses Jahres möglich gewesen.
  • Wir sind zwar nicht im Landtag, dennoch steht fest: Wir können konkretere und vor allem meßbare Erfolge unserer Arbeit als so manche Landtagspartei aufweisen. Ohne die Millionen, die diese erhalten.
  • Wir haben die Politiker dieses Landes in manchen Fragen gezwungen, sich mit nie gehörten Themen auseinanderzusetzen, unangenehme Probleme zu bewältigen und wir haben eines gemacht: In unzähligen Briefen Stellungnahmen gefordert und veröffentlicht. Wohl zum ersten Mal wurden die mächtigen Politiker mit massivem Bürgerprotest konfrontiert.
Die Grünen unterstützten BürgerInnenprotest.

Die Grünen unterstützten BürgerInnenprotest.

Wir haben den Widerstand im Land gefördert, Bürgerinitiativen mitinitiiert und bislang nicht zugängliche Informationen öffentlich gemacht.

Vor allem haben wir den Burgenländerinnen und Burgenländern eines gezeigt: gegen “die da oben” kann man etwas machen, Widerstand hat Sinn und die sichtbaren Probleme unserer Umwelt, die Sozialproblematik und Gesellschaftspolitik gehen uns alle an. Alternativ-Lösungen sind machbar!

Das haben wir aufgedeckt, in die Öffentlichkeit getragen, zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht:

Subvention an den SC-Eisenstadt:

Bei Studium des Budgets 88 entdeckten wir, daß die Landessubvention – an die eine Subvention der Freistadt Eisenstadt geknüpft war – nur “bei einem außergerichtlichen Ausgleich” zur Auszahlung gelangt (Budgettext). Mit Pressekonferenz, Flugblättern und Aktionen vor dem Landtag verhinderten wir schließlich die Subventionierung des bankrotten Vereins.

Ersparnis für den Steuerzahler: 1,2 Millionen Schilling

Müllverbrennungsanlagen in den Spitälern Oberwart, Eisenstadt und Kittsee:

Auf die stinkenden Rauchfänge aufmerksam gemacht, ergaben unsere Recherchen, däß der anfallende Spitalsmüll mit Wahrscheinlichkeit
ungetrennt samt Sonderabfällen in den Verbrennungsanlagen der Spitäler verfeuert wurde, wobei diese weder Rauchgaswäsche noch andere Filter aufwiesen. Die Schlackenentsorgung erfolgte auf Hausmülldeponien. Mit Unterstützung der breiten Öffentlichkeit gelang es uns, die Schließung der Müllverbrennungsanlagen relativ schnell durchzusetzen.

Abwasserentsorgung der Feriensiedlungen Römersee- und Keltenberg:

Nach 12 Jahren der Behördenuntätigkeit nahmen wir uns der Angelegenheit an, stellten schauerliche und vorsintflutliche Entsorgung fest (Einbringung der Abwässer in den Edelbach), zwangen Politiker und Behörden durch Anzeigen und Wasseruntersuchungen die Gesetze zu befolgen und mit Unterstützung der Öffentlichkeit erzeugten wir ausreichend Druck, um die Lösung des Abwasserproblems – Anschluß an den Abwasserverband Wulkatal – durchzusetzen. Weiterlesen