Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Schlagwort: Europa (Seite 5 von 5)

Europäische Union, Europapolitik

28/366: Gründung der Europäischen Föderation Grüner Parteien in Wien

028-egp--logoVor 22 Jahren, vom 28. bis 30. Jänner 1994, fand auf Schloss Wilhelminenberg in Wien das erste “Council Meeting” der neuen “Europäischen Föderation Grüner Parteien” (EFGP) statt. Die EFGP war aus der seit 1979 bestehenden, losen “Koordination der Europäischen Grünen” hervorgegangen. Unter anderem wurde ein Statut beschlossen, das Wien als Sitz der Föderation vorsah; de facto blieb die Zentrale jedoch in Brüssel. Die EFGP umfasste auch Länder, die nicht EU-Mitglieder waren.

Die EFGP ging am 22. Februar 2004 in die European Green Party (EGP) über.

9/366: Reminiszenzen eines “Basiswapplers”: Kritik für krawattenloses Erscheinen

Der Beitrag “Reminiszenzen eines ‘Basiswapplers’. Grüne Urgeschichte: Als die Dolmetscher noch gratis arbeiteten und Hochbetten zur Büroausstattung gehörten” erschien im November 1996 in der Broschüre “Die grüne Dekade 1986 – 1996. Ein Rückblick auf zehn Jahre Grüne im Parlament”, herausgegeben von der Grünen Alternative, der Grünen Bildungswerkstatt und dem Grünen Klub im Parlament. Der Verfasser Gerhard Jordan war von 1986 bis 1987 bei den Grünen ehrenamtlich in diversen Funktionen tätig. Von 1987 bis 2001 und ab 2010 ist er Wiener Bezirksrat. 1990/91 war er Internationaler Sekretär der Bundespartei und Vorstandsmitglied der Europäischen Grünen. Seit 1992 ist er Referent für Stadtplanung und Europapolitik im Wiener Rathausklub, seit Juli 2014 auch örtlicher Mitarbeiter der EU-Parlamentarierin Monika Vana.


Die Grüne Dekade. Ein Rückblick auf zehn Jahre Grüne im Parlament.

Die Grüne Dekade. Ein Rückblick auf zehn Jahre Grüne im Parlament.

//zitat// Zurückdenken an die “Pionier-Zeit”

Beim Zurückdenken an die “Pionierzeit” der Grünen Alternative (1986 bis 88) steigen in mir Erinnerungen auf, die ein buntes und chaotisches Bild ergeben. Sie sind nicht dazu angetan, diese Zeit “heroisch” (wie die Anfänge anderer, vor allem linker politischer Parteien) erscheinen zu lassen, sondern vermitteln einen liebenswert-kuriosen Eindruck aus der Zeit, als Professionalität noch nicht Mainstream war.

Europa-Ebene: Übernachten im Lagerraum

Die Koordination der europäischen Grünparteien existiert seit 1983/84, ab 1987 fuhr ich des öfteren als Delegierter nach Brüssel. Zum Zeitpunkt des Einzugs der Grünen Alternative 1986 waren erst in sechs Staaten Grünparteien in den nationalen Parlamenten vertreten.
Die Koordinationstreffen waren oft nur von 20 Menschen besucht (heute sind es zehnmal so viel), die DolmetscherInnen des Europaparlaments arbeiteten noch gratis für die kleinen, finanzschwachen Grünen; und der Höhepunkt der Treffen mündete meist in die Debatte, welche der zahlreichen winzigen, verfeindeten spanischen Grünparteien auf europäischer Ebene anerkannt werden soll.
Auch für ein Hotel fehlte das Geld – ich erinnere mich an eine frierende Übernachtung in einem lagerartigen Büroraum ohne Warmwasser irgendwo in Brüssel. Erst 1988/89 besserte sich die Lage. Weiterlesen

2/366: Voggenhuber wird erster grüner Europaabgeordneter

schwarz-weiß-Photographie eines Mannes, der aus einem Zug blickt

Johannes Voggenhuber auf dem Weg nach Brüssel. Foto: Joe Fish

Im Jänner 1995 wurde Johannes Voggenhuber der erste grüne Abgeordnete Österreichs zum Europäischen Parlament. Beim Bundeskongress der Grünen, der von 29. April bis 1. Mai 1994 auf Schloss Goldegg stattgefunden hatte, hatten sich 87,3% der Delegierten gegen den Beitritt zur Europäischen Union “in ihrer derzeitigen Verfassung” und für ein Nein bei der Volksabstimmung am 12. Juni 1994 ausgesprochen. Als bei der Abstimmung 66,58% der WählerInnen für den Beitritt stimmten, gab Voggenhuber – damals Nationalratsabgeordneter – bekannt, dass er die von zwei Dritteln der ÖsterreicherInnen getroffene Entscheidung respektieren und im Parlament für die Ratifizierung des Beitrittsvertrags stimmen werde. Der Bundesvorstand der Grünen Alternative schloss sich dieser Haltung einstimmig an.

Da die nächste Wahl zum Europaparlament erst am 13. Oktober 1996 stattfand, wurden mit dem Beitritt Österreichs zu Jahresbeginn 1995 einundzwanzig Abgeordnete vom Nationalrat entsandt. Für die Grünen ging Johannes Voggenhuber nach Brüssel. Dieses Amt hatte er bis 14. Juli 2009 inne.

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