Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Schlagwort: Wien (Seite 3 von 12)

301/366: Von Kindergruppe bis Bettellobby. Das Amerlinghaus

Im “Amerlinghaus” befindet sich das älteste selbstverwaltete Kulturzentrum Wiens. Seit seiner Besetzung 1975 ist es kontinuierlich ein Ort für selbstorganisierte Sozial- und Kulturprojekte. Unser Gastautor Stefan Wolfinger wirft einen Blick in die Geschichte dieses Hauses im Wiener Bezirk Neubau.


Sebastian Baryli: Amerlinghaus (2008), CC-BY

Sebastian Baryli: Amerlinghaus (2008), CC-BY

Hip, herausgeputzt, reich an historischer Bausubstanz und als Wohngegend ungeheuer beliebt – so präsentiert sich das Spittelbergviertel im 7. Wiener Gemeindebezirk heute. In den 1970er Jahren bestand es jedoch hauptsächlich aus stark renovierungsbedürftigen Häusern aus der Barock- und Biedermeierzeit. Ein Großteil dieser Objekte befand sich im Besitz der Gemeinde. GrundstückspekulantInnen, aber auch die Wiener Stadtverwaltung überlegten, Teile des Viertels zu schleifen und neue Wohnhäuser zu errichten. Gegen dieses Ansinnen regte sich Widerstand. ArchitektInnen, Kulturtreibende und kritische Jugendliche schmerzte nicht nur der drohende Abriss der historischen Gebäude. Sie befürchteten auch eine Vertreibung der ansässigen Grätzel-Bevölkerung, denn die neuen Häuser würden auch höhere Mieten mit sich bringen.

Im Zentrum der Protestaktionen gegen die Abriss- und Umbaupläne stand das Geburtshaus des Malers und Dichters Friedrich Amerling. Nach einem Fest im Sommer 1975, für das das Haus in der Stiftgasse 8 freigegeben worden war, sammelten die AktivistInnen Unterschriften für ein Kommunikationszentrum. Im Anschluss besetzten sie das Haus und nahmen einen “Demonstrationsbetrieb” auf mit kulturellen Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Aktionen für Kinder und Jugendliche. Die Wiener Vizebürgermeisterin Fröhlich-Sandner sagte nach Verhandlungen zu, die Anliegen der BesetzerInnen zu unterstützen. Das Gebäude wurde durch die gemeindeeigene Baugesellschaft Gesiba renoviert und am 1. April 1978 dem “Verein Zentrum Amerlinghaus” zur Nutzung übergeben, der seitdem als offizieller Träger des selbstverwalteten Kulturzentrums fungiert. Damit entstand ein Rechtskonstrukt, die auch heute noch zu Spannungen zwischen den Betreibern und der Stadt Wien führt. Denn das Haus wird zwar autonom geführt, ist aber von den Subventionen der Stadt abhängig. Weiterlesen

287/366: Dreiwahlsonntag 1996

schwarz-weiß-Photographie eines Mannes, der aus einem Zug blickt

Johannes Voggenhuber auf dem Weg nach Brüssel. Foto: Joe Fish

Heute vor zwanzig Jahren, am 13. Oktober 1996, konnten die Österreicherinnen und Österreicher das erste Mal an der Europaparlamentswahl teilnehmen. Die Grünen mit Spitzenkandidat Johannes Voggenhuber erreichten ein Mandat und 258.250 Stimmen. Diese 6,81% waren um zwei Prozentpunkte mehr als bei der letzten Nationalratswahl.

Die Ergebnisse in den Bundesländern: Wien 10,13%, Vorarlberg 8,93%, Tirol 8,59%, Salzburg 7,60%, Oberösterreich 6,51%, Steiermark 5,77%, Niederösterreich 5,27%, Kärnten 3,89%, Burgenland 3,05%.

Die besten Einzelergebnisse wurden in Wiener Innenbezirken (Neubau 19,41%, Josefstadt 18,00%, Mariahilf 17,31%, Alsergrund 15,85% und Wieden 15,39%), in Gemeinden rund um Innsbruck (Ampass 16,98%, Natters 15,60%, Sistrans 15,24%), in der Vorarlberger Gemeinde Lorüns (15,60%) sowie in Mieders im Stubaital (15,01%) erzielt.


Gemeinderatswahl in Wien

Am selben Tag fanden auch Gemeinderatswahlen in Wien statt. Zwar konnten die Grünen ihre sieben Mandate halten, sie kamen jedoch nur auf 58.620 Stimmen, also 7,94%. Neue nichtamtsführende Stadträtin wurde die bisherige Gemeinderätin Friedrun Huemer; GemeinderätInnen wurden Peter Pilz, Susanne Jerusalem, Christoph Chorherr, Alessandra Kunz, Günter Kenesei, Jutta Sander und Maria Vassilakou. Am besten war das Grün-Ergebnis im 7. Bezirk (16,86%), am schlechtesten im 11. Bezirk (4,28%).

Die Bürgerlichen Grünen (BGÖ), ein Ableger der VGÖ, erreichten 167 Stimmen und 0,02%.

Neubau bleibt Hochburg

Bei den Bezirksvertretungswahlen kamen die Grünen auf 102 der insgesamt 1.112 Mandate und durchschnittlich 8,57% (mit 63.387 Stimmen). Hochburg blieb der 7. Bezirk, Neubau, mit 18,60% und acht Mandaten. An letzter Stelle blieb der 11. Bezirk, Simmering, mit 4,70% und zwei Mandaten.

Die BGÖ verloren alle ihre 1991 als VGÖ erreichten Bezirksratsmandate und kamen auf insgesamt 757 Stimmen (0,10%).

Grüne halten zwei Mandate in St. Pölten

Auch in St. Pölten fanden am selben Tag Gemeinderatswahlen statt. Die Grüne Alternative hielt ihre zwei Mandate, verlor jedoch leicht gegenüber 1991. Das nach einer Nachwahl in einigen Sprengeln am 31. August 1997 feststehende Endergebnis waren 1.380 Stimmen und 4,76%.

286/366: European Green Party trifft sich in Wien

Vor neun Jahren, von 12. bis 14. Oktober 2007, fand das siebente Council Meeting der “Europäischen Grünen Partei” (European Green Party, EGP) in den Räumlichkeiten des Parlaments statt. Die EGP war im Februar 2004 aus der Föderation der Europäischen Grünen hervorgegangen.

Bei dem Treffen wurden fünf Resolutionen verabschiedet:

Global Greens Going for Gold

The Green parties of Europe have chosen the continent as their working space. But their reference is the planet. Only at the global level climate problems can be solved, justice can be done, and policies for a balanced migration, fair trade and sustainable development should be designed. Weiterlesen.

16-3-1988, 20 years after (Iraq)

The anfal-campaign and the chemical attack on Halabja must be recognized as genocide. On the 16th of March in 1988 the town of Halabja was bombarded with chemical weapons by the Iraqi Baath regime led by Saddam Hussein. Within minutes more than 5 000 civilians were killed by the poisonous gases and large numbers wounded and crippled.   Birds and animals in large numbers were also killed, and crops contaminated. Weiterlesen.

Cyprus initiatives

The European Green Party and the members of the Green Parties of Europe welcome the re-initiation of the UN Gambari process of the 8th of July 2006 and encourage both sides on the island to actively continue the search for a viable solution that will reunify the island as early as possible based on the UN resolutions and the principles on which the European Union is based. Weiterlesen.

Arguments for stopping the Gold Corporation of Rosia Montana project (Romania)

It is expected that the exploitation of gold and silver is to be carried out for 17 years. That means that at the end of the exploitation period people of this area are to be made jobless again, with many unemployed (and a seriously damaged environment), social problems won’t be solved in the long term. The project affects 38% of the surface of Rosia Montana and about 1800 people, who will have to be relocated, and will also result in the demolition of 740 houses and a few churches and their graveyards. Weiterlesen.

Stop the plans for a regional waste disposal centre in sensitive nature region in Dalmatia (Croatia)

Plans to establish a Regional Waste Center in the community of Lecevica in the Dalmatia region of Croatia have met with fierce opposition from the local population. For seven years now, all kind of public and legal actions have been undertaken. This case shows great neglect of the environment, good governance, respect of law and implementation of agreements with the European Union and other European institutions. After a long struggle in Croatia the spokespersons of the concerned environmental and communal groups and institutions feel obliged to call upon the European institutions to make proper investigations and stop their support for this project. Weiterlesen.


Eine Übersicht über die Council Meetings und ihre Ergebnisse gibt es hier: https://europeangreens.eu/egp-councils

283/366: Alpeninitiative für Österreich

Grüne Informationen zur Alpeninitiative.

Grüne Informationen zur Alpeninitiative.

“Wir brauchen eine ‘Alpeninitiative’ nach dem Muster der Schweiz, die das gesamte, ökologisch höchst sensible Bundesgebiet vor den Auswirkungen des Transits schützt.” sagte Rudi Anschober, Verkehrssprecher der Grünen. Aus dem Archiv: die Grünen Informationen zur Transitfrage und zu einer Alpeninitiative für Österreich.

Download des gesamten Folders: 283-alpeninitiative-faltblatt  (PDF, 1,4 MB)


Der Transitvertrag ist ein schlechter Kompromiß. Selbst diesen hat die Bundesregierung in Brüssel leichtfertig aus der Hand gegeben. Die Schweizer “Alpeninitiative” zeigt, wie die Transitlawine wirklich gestoppt werden kann.

Der Transitvertrag ist ein schlechter Kompromiß. Nur sehr wenige der zahlreichen Punkte haben effektive Auswirkungen auf den LKW-Transit durch Österreich. Genau diese hat die Bundesregierung in den langen Brüsseler Verhandlungsnächten leichtfertig preisgegeben. Die Bewertung der Verkehrspolitik in Sachen Transit fällt deshalb eindeutig negativ aus.

In Brüssel unter die Räder gekommen

Zwar bleibt das 38-Tonnen-Limit pro forma bestehen, Sanktionen innerhalb der fünfprozentigen Toleranzgrenze werden aber aufgehoben. Die Konsequenz ist klar: Österreich führt de facto das 40-Tonnen-Limit ein. Daß Verkehrsminister Klima leichter Dinge auf das Körberlgeld von 500 Schilling pro LKW verzichtet, gehört zu den geringfügigen Folgen der Entsorgung des Vertrages. Weitaus dramatischer sind die Konsequenzen für ohnehin gestreßte Anrainer und gebeutelte Steuerzahler:

  • Studien prognostizieren für die Brenner-Route die Verlagerung von 150.000 LKW von der “Rollenden Landstraße” auf die Autobahn.
  • Die Bahn muß laut Minister Klima mehrere Milliarden Schilling investieren, da für 40-Tonner andere Güterwaggons benötigt werden als für 38-Tonner.
  • Durch das höhere Gewicht können die Sicherheitsstandards auf den Brücken nicht eingehalten werden.
    Zudem stiege die Abnützung der Straßen erheblich.

Falsche Signale

Mit einem Übergangszeitraum von drei Jahren ist in Brüssel vereinbart worden, die EU-Wegekostenrichtlinie zu überneh-men. Damit muß der Schwerverkehrsbeitrag von derzeit durchschnittlich 70.000 Schilling pro LKW und Jahr um satte 75 Prozent auf lediglich 17.000 Schilling gesenkt werden. Der LKW-Verkehr, der heute nur ein müdes Sechstel seiner volkswirtschaftlichen Kosten selbst trägt, wird so mit zusätzlichen Milliarden subventioniert. Weiterlesen

282/366: “Molotow-Müsli” und “Melonenpartei” – wie die FPÖ 1994 die Grünen sah

1994 veröffentlichte das Freiheitliche Bildungswerk das Buch “Molotow-Müsli”, das der freiheitliche Historiker und heutige Wiener Gemeinderat Martin Hobek über die Grünen geschrieben hatte. Unser Gastautor Dr. Stefan Wolfinger hat sich den Band genauer angesehen.


Martin Hobek: Molotow-Müsli.

Martin Hobek: Molotow-Müsli. Freiheitliches Bildungswerk 1994

Die “Grünen” seien Linksextreme, ja sogar mit dem Terrorismus würden sie sympathisieren: Das wollte der freiheitliche Historiker Martin Hobek beweisen, als das Freiheitliche Bildungswerk 1994 das Buch “Molotow-Müsli. Die marxistische Vergangenheit und Gegenwart der ‘Grün’-Alternativen” im Eigenverlag publizierte. Seine These: Mit einem theoretischen Unterbau von Karl Marx und Antonio Gramsci würden “die Grünen” versuchen, auch in Österreich eine unumschränkte bolschewistische Bonzenherrschaft zu errichten. Umweltschutz und Sorge um die Natur? Alles nur Deckmäntelchen. In Wahrheit seien die “Grünen” eine “Melonenpartei” – außen grün und innen rot.

Das “Molotow-Müsli”

Hobek vermutete zu Recht, dass die Leserinnen und Leser mit dem Begriff “Molotow-Müsli” im Buchtitel nichts anfangen könnten. Daher versuchte er zu erklären: “[…] wenn man sich einige Wochen mit den Grün-Alternativen innerhalb und außerhalb der Parlamentspartei GAL beschäftigt hat und nach einem möglichst bezeichnenden Symbol sucht, so kommt man von der Assoziation mit dem Molotow-Cocktail nicht mehr weg. Sehr viele Grün-Alternative würde an diesem Titel aber das ‘Cocktail’ stören; nicht nur weil die deutsche Übersetzung (‘Hahnenschwanz’) an die Heimwehr erinnert, sondern vor allem, weil dieses Getränk ein Ausdrucksmittel der ‘herrschenden Klasse’ ist. Da ist das Müsli schon eher ‘in’. Darüber hinaus verkörpert ‘Molotow-Müsli’ viel besser die Ambivalenz der Grün-Alternativen, die freilich nur nach außen hin gegeben ist.“

Ziel der “Dokumentation” Hobeks war es, anhand von angeblichen Fakten die “Menschen vor Missbrauch [zu] schützen”. Dass sich die Publikation aber nicht an die breite Öffentlichkeit, sondern vielmehr an Personen mit ideologischem Naheverhältnis richtete, zeigte sich in einem weiteren Anliegen: “Die Ausführungen sollen […] auch ein Appell an jene Freiheitlichen sein, die sich fortwährend für ihre Existenz entschuldigen: Leistet Widerstand, ein Rückgrat ist nicht zum Blumengießen da!”

„Lindenstraße“ als Instrument der Linken

Für den Autor stand jedenfalls fest: “Die Infiltration und Zerrüttung der menschlichen Gesellschaft durch den Marxismus bzw. den Gramscismus ist speziell in Österreich bereits sehr weit fortgeschritten. Die Grün-Alternativen mischen hier zweifellos kräftig mit.” Hobek machte allerdings auch eine Fernsehserie wie die “Lindenstraße“, die Musikgruppe EAV und “diverse Kabarettisten” als Instrumente der Linken aus, mit denen eine “kulturelle Hegemonie” im Sinne Gramscis erreicht werden sollte. Weiterlesen

277/366: Neubau, Josefstadt, Sistrans, Laab. Beste Ergebnisse bei Nationalratswahl 1999

Heute vor siebzehn Jahren, am 3. Oktober 1999, erreichten die Grünen mit 342.260 Stimmen 7,40% und vierzehn Mandate bei der Nationalratswahl. Die besten Einzelergebnisse verzeichneten sie in den Wiener Bezirken Neubau (20,15%) und Josefstadt (18,13%) sowie in den Gemeinden Sistrans/Tirol (18,12%) und Laab im Walde/Niederösterreich (17,32%).

Van der Bellen wird Klubobmann

Die grünen Anteile in den Bundesländern, nach Höhe geordnet: Wien 10,33%, Vorarlberg 10,04%, Tirol 9,71%, Salzburg 8,39%, Oberösterreich 7,36%, Niederösterreich 5,95%, Steiermark 5,82%, Kärnten 5,47%, Burgenland 3,73%. Spitzenkandidat Alexander Van der Bellen wurde als Nachfolger von Madeleine Petrovic zum Klubobmann gewählt. Außerdem zogen Dieter Brosz, Eva Glawischnig, Kurt Grünewald, Theresia Haidlmayr, Werner Kogler, Eva Lichtenberger, Ulrike Lunacek, Gabriele Moser, Karl Öllinger, Madeleine Petrovic, Peter Pilz, Wolfgang Pirklhuber und Terezija Stoisits in den Nationalrat ein. Ulrike Lunacek war die erste deklariert homosexuelle Abgeordnete in Österreich.

Schwarz-blau

Nach langen Verhandlungen wurde am 4. Februar 2000 die schwarz-blaue Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel angelobt.

263/366: Der grüne Prater braucht Schutz

Der grüne Prater braucht Schutz (Die Grünen Leopoldstadt, o.J.)

Der grüne Prater braucht Schutz (Die Grünen Leopoldstadt, o.J.)

“Die Menschen flüchten vor dem täglichen Wahnsinn auf den Wiener Straßen in die Ruhe und Frische der Praterauen. Der Grüne Prater ist eines der letzten naturnahen Gebiete in der Millionenmetropole Wien. Er ist zu einzigartig und zu wunderschön um zum Parkplatz degradiert zu werden, im Gegenteil: er muß aufgewertet und geschützt werden”. Am Sonntag erreichten die Grünen Wien-Leopoldstadt überraschend den ersten Platz bei der Wiederholung der Bezirksvertretungswahl und stellen nun die Bezirksvorsteherin. Aus diesem Anlass bringen wir heute einen Folder zum Schutz des Grünen Praters. Mit “grüner Prater” wird der große Park bezeichnet – zur Unterscheidung vom Vergnügungspark, dem Wurstelprater.

Download des gesamten Folders: 263-gruener-prater-schutz (PDF, 3 MB)


Der Grüne Prater unter Druck

1) Kettensäge, erster Akt: Verbreiterung der A23-Praterhochstraße.

Die A23 wurde um zusätzlich 4 Spuren mitten durch den Grünen Prater verbreitert. Für diese klimapolitisch unverzeihliche Maßnahme wurden Dutzende Bäume gefällt und das Verkehrsaufkommen und die Schadstofffracht erhöht. Da die Bäume im Grünen Prater ohnehin durch Mistelbefall – die Kastanien zusätzlich durch den Angriff der Miniermotte – geschwächt sind, ist der erhöhte Ausstoß von Ozon-Vorlaufstoffen eine zusätzliche Belastung. Aber: nicht nur die Praterbäume, auch die Lungen der Erholungsuchenden finden das “reizend”.

2) Kettensäge, zweiter Akt: Das Betriebsgleis der U2

Die U2 wird über Schottenring, Praterstern und Stadion in die Donaustadt verlängert. Um sich die Investition in eine teure Remise zu sparen, sollen die Züge in Erdberg stationiert werden. Die Verbindung zur U2 soll mittels eines Betriebsgleises entlang der A23-Praterhochstraße in Tieflage errichtet werden. Derzeit besteht dieses Gleis zwar nur als Strich auf einem Blatt Papier, aber die mehrjährige Bauzeit wird unweigerlich ihre Spuren im Antlitz des Grünen Praters hinterlassen… Weiterlesen

256/366: Alternative Liste Wien: Aktion Papstfreies Rom

Darling, ich bin in Rom! Plakat der Alternativen Liste Wien.

Er kommt, wir gehen. Papstfreies Rom. Plakat der Alternativen Liste Wien.

Von 10. bis 13. September 1983 besuchte Papst Johannes Paul II. Österreich. In Wien fanden eine “Europavesper” am Heldenplatz, eine Jugendmesse im Praterstadion und ein Gottesdienst im Donaupark statt.

Sonderzug nach Italien

Die Alternative Liste startete zu diesem Anlass die Aktion “Papstfreies Rom” mit einem Sonderzug in die italienische Hauptstadt. Motto: “Er kommt – wir gehen”.

254/366: Auf unserem Mist gewachsen. KandidatInnen zur Wiener Gemeinderatswahl 1987

Alles auf unserem Mist gewachsen.

Alles auf unserem Mist gewachsen.

Über die Erstellung der KandidatInnenlisten bei der Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl 1987 berichtete der Grüne Rundbrief – über die Geschlechterparität und das Verhältnis von Mitgliedern der Alternativen Liste und der Vereinten Grünen.


Die Einigung in Wien hat Fortschritte gemacht. Nicht durch die Gipfelgespräche, Parteibündnisse, Verträge oder -Plattformen, sondern in der Praxis. Dazu einige Fakten:

Bis zum 10. September (Stichtag zum Einreichen der Kandidatenlisten war der 11. September) haben in allen 23 Wiener Bezirken Wahlversammlungen stattgefunden, weit über die Hälfte der Teilhehmer waren Nicht-Mitglieder der Grünen Alternative. In diesen Versammlungen wurden 229 verschiedene Kandidat/inn/en zu diesen Bezirksvertretungen gewählt, unter ihnen fast zwei Drittel Nicht-Mitglieder.

19 Bezirke mit Frau an der Spitze Eine Frau auf den ersten Platz gewählt. 6 der 9 derzeitigen Bezirksräte der ALW und zwei der vier derzeitigen Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses der ALW kandidieren für die Grüne Alternative. Alle auf sicheren Listenplätzen. Sechs der Bezirkratslisten werden von Menschen angeführt, die vor Jahresfrist Mitglieder der VGÖ waren.Auf einer Landesversammlung am 12. September wurde für die Wahl zur Reststimmenliste ein Reißverschlußmodus beschlossen, der an erster Stelle eine Frau vorsieht. Am 27. September wurden auf einer offenen Landesversammlung die Kandidat/inn/en für den Gemeinderat gewählt. breite ÖffnungDie Vorgangsweise der Grünen Alternative, anstatt Vereinbarungen, Verträge und Sicherungen anzustreben, eine breite Öffnung durchzuführen und vertrauensbildende Maßnahmen zu setzen, hat sich, obwohl in den eigenen Reihen nicht ganz unbestritten, bewährt. Die Angst vor einer Wiederholung des 4. Oktober 1986, der zu einer Gegenkandidatur der GAL in Wien mit Andrea Komlosy führte, hat sich als unbegründet erwiesen.Es gibt gute Voraussetzungen dafür, daß sich eine gewisse Verselbständigung der Parlamentsfraktion, bzw. Auseinanderklaffen von Bewegung,Partei und Fraktion in Wien in bezug auf Gemeinderat und Bezirksvertretungen nicht wiederholt:

  • Die Existenz einer Wiener Landesorganisation und deren Stärkung durch Menschen, die sich vorerst, sozusagen auf Probe, nur an dem Wahlprojekt beteiligen
  • Das Wiener Statut dieser Partei und ihre gleichzeitige Offenheit z.B. Mandatare, die Mitglieder sind, sind an Beschlüsse der Landesversammlung bzw. der Bezirksgruppen in ihrem Abstimmungsverhalten gebunden, Nicht-Mitglieder nicht, Klubzwang gibt es nicht.
  • Die Tatsache, daß nach dem 8. November 40 – 70 grünalternative Bezirksräte, die ihren autonomen Bezirksgruppen verantwortlich sind, gemeinsam mit den Gemeinderäten den Wiener Klub bilden werden
  • Das Vorhandensein einer großen Anzahl von Bürgerinitiativen mit hoher kommunalpolitischer Erfahrung in einem großstädtischen Raum mit demokratischen Traditionen.
« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 366 x grün

Theme von Anders NorénHoch ↑