Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Schlagwort: Koalition (Seite 2 von 2)

34/366: Ein Sessel namens Rudi

Rudi Anschober auzf dem grünen Regierungssitz auf der Titelseite des OÖ Planet 29/2003 (Grünes Archiv)

Rudi Anschober auf dem grünen Regierungssitz auf der Titelseite des OÖ Planet 29/2003 (Grünes Archiv)

UrheberIn unbekannt. Hinweis von Manfred Walter.

Anschöbör, der Ikea-Sessel aus Plastik. UrheberIn unbekannt. Hinweis von Manfred Walter via Facebook.

“Rudi Anschober ist landauf, landab mit einem grünen Sessel zu sehen. Neben Elefanten und Löwen, Menschen unter Regenschirmen und Ansichtskartenidylle im Großformat hebt sich der grüne Sessel beinahe schon minimalistisch von der Bilderflut ab. Alles andere als minimalistisch ist jedoch seine Bedeutung: der Einzug in die Landesregierung, ein Grüner Umweltlandesrat mit weitreichenden Kompetenzen”, schrieb Andrea Danmayr im OÖ Planet 29/2003 (S. 1).  Der “grüne Regierungssitz” war eben nicht nur das Ziel der Grünen für die oberösterreichischen Landtagswahl 2003, sondern auch ein wichtiges Objekt im Wahlkampf (Bild 1). Seine Omnipräsenz verleitete offensichtlich zu dieser schönen Montage (Bild 2). Der Hinweis stammt von Manfred Walter – danke!

Die Grünen erreichten bei dieser Wahl 9,1 Prozent, gewannen zwei Mandate und realisierten erstmals den angestrebten Einzug in die Landesregierung. Die Verhandlungen mit der ÖVP führten zur ersten schwarz-grünen Zusammenarbeit auf Länderebene. Weiterlesen

20/366: Grazer Grüne verdoppeln Zahl der Mandate

Heute vor acht Jahren, am 20. Jänner 2008, konnten die Grünen bei der Gemeinderatswahl in Graz die Zahl ihrer Mandate von vier auf acht verdoppeln. Lisa Rücker wurde Stadträtin für Verkehr, Umwelt und Wirtschaftsbetriebe und Vizebürgermeisterin nach einer im März 2008 geschlossenen Koalitionsvereinbarung mit der ÖVP. Diese Koalition in Graz war die dritte große schwarz-grüne Koalition in Österreich – nach der oberösterreichischen Landesregierung (2003-2015) und der Stadtregierung von Bregenz (ab 2005).

Vier Jahre später, am 30. Mai 2012, kündigte allerdings ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl die Koalition auf. Rückers Vermutung: “Die konsequente Umwelt- und Mobilitätspolitik hat Nagl parteiintern nicht mehr ausgehalten” (Quelle: Kleine Zeitung).

grüner Uhrturm mit grüner Beschriftung

Integration, Offenheit und Respekt rund um den Uhrturm.

Portraitphotographie einer Frau mit kurzen blonden Haaren, braungrünem Pulli und verschränkten Armen

Lisa Rücker. Bild: Die Grünen, Landespartei Steiermark.

3/366: Verteidigungsminister Peter Pilz

Im Jänner 1990 wiegt Peter Pilz in der Grün-alternativen Monatszeitung, kurz “MOZ”, Opposition und Koalition gegeneinander ab und verrät, womit er persönlich zu locken wäre. Titel des Beitrags: “Mein Verteidigungsministerium – und sonst gar nichts”. Pilz ist zu diesem Zeitpunkt grüner Nationalratsabgeordneter und Mitglied des Landesverteidigungsrates.


 

schwarz-weiß-Portraitphoto eines lachenden jungen Mannes

Peter Pilz 1990 in der MOZ. Foto: UrheberIn nicht angegeben.

//zitat// Vor einem Jahr wollten alle – oder zumindest die Medien – nur eines von uns wissen: Wie tot sind die Grünen? Inzwischen haben wir unser erfolgreichstes Jahr hinter uns. Jetzt kommt die Gegenfrage: Mit wem werden es die Grünen treiben?
Das ganze nennt sich “Koalitionsfrage”. Wer sie stellt und wie sie gestellt wird, zeigt uns, wie ernst wir genommen werden.
Natürlich geht es für Grüne nicht nur um Gegenmacht, sondern letzten Endes auch um die Macht, die Gesellschaft ökologisch, sozial und demokratisch verändern zu können. Natürlich heißt das auch Regierungsbeteiligung. Aber das wird eigentlich von fast niemandem bei uns mehr bestritten.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Mit wem sollen wir regieren? Schwarz-Grün hat wohl wenig Zukunft. Die Chance, daß sich die ÖVP von ihrer Mutter, der Industriellenvereinigung, abnabelt, ist vernachlässigbar gering. Der historisch erste Fall von politischer Mutterweglegung wird auch diesmal auf sich warten lassen.
Rot-Grün? Österreich ist nicht Berlin, und Vranitzky schon gar nicht Momper [Franz Vranitzky, 1986 bis 1997 Bundeskanzler; Walter Momper, 1989 bis 1991 Regierender Bürgermeister von Berlin; Anm.]. Die neue, moderne SPÖ hat sich an die Spitze des großen Projekts der Industrialisierung aller Lebensbereiche gesetzt. Gen- und Biotechnologien, Industrialisierung sowohl der Landwirtschaft als auch der geistigen Arbeit, Schutz der Maschinen vor den Menschen, Hochsicherheitstrakte für alle, an diesen Weggabelungen zieht die SPÖ konsequent in die falsche Richtung. Für Koalitionen mit der neuen SPÖ gibt es eine einzige unabdingbare Voraussetzung auf Seite der Grünen: Die totale politische Selbstaufgabe. Weiterlesen

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