Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich

Schlagwort: Grüne Andersrum

303/366: Anforderungen an eine grüne Wirtschaftspolitik

Perspektiven ökoloogischer und sozialer Wirtschaftspolitik in Österreich.

Perspektiven ökoloogischer und sozialer Wirtschaftspolitik in Österreich (1987)

Der Kongress “Perspektiven ökologischer und sozialer Wirtschaftspolitik in Österreich” fand am 31. Oktober und 1. November 1987 in Leoben statt. Er wurde von der Grün-Alternativen Liste Steiermark und der Grünen Akademie veranstaltet.

Ziel der Veranstaltung: “Diskussionen über wirtschaftliche Alternativen sind ein Gebot der Stunde — für die grünalternative Bewegung ebenso wie für all jene außerhalb dieser Bewegung, die erkannt haben, daß die herrschende Politik — die Politik der Herrschenden! — uns immer tiefer in die soziale und ökologische Sackgasse führt. Immer mehr reift unter dem Druck dieser Politik die Erkenntnis, daß scheinbar unzusammenhängende Probleme — Arbeitslosigkeit, Waldsterben, Einengung der demokratischen Möglichkeiten, Pensionsabbau, Ausufern des Individualverkehrs, Zerschlagung der Verstaatlichten und der Gemeinwirtschaft, soziale Ungleichheit, umweltschädigende Produktionsweisen, Verdrängung der Frau aus der Arbeitswelt, — sich auf dem gemeinsamen Boden des herrschenden Wirtschaftssystems entwickelt haben. Diese Zusammenhänge zu diskutieren, Standpunkte zu bestimmen, Entwicklungen zu skizzieren und Alternativen und Utopien zu entwickeln soll die Aufgabe dieses Kongresses sein”.

Wir bringen den Beitrag “Anforderungen an eine grüne Wirtschaftspolitik” von Luise Gubitzer.


// Seit den 70er Jahren ist die Auseinandersetzung um die Mensch-(Gesellschafts-)Natur-Beziehung in das Zentrum gesellschaftskritischer Diskussion getreten. Ein wesentlicher Teil dieser “Ökologiediskussion” ist die Diskussion um ein anderes Wirtschaften. Die hierbei erarbeiteten Vorschläge entstammen unterschiedlichen Traditionen und sind mangels eines “grünen Weltbildes” ein Konglomerat von Ideologie- und Theoriebruchstücken, die oft entgegengesetzten Positionen zugehören und so zu widersprechenden Ergebnissen und Zielen führen. Um unter veränderten politischen Bedingungen ein Auseinanderfallen der Bewegung zu verhindern, ist es notwendig, sich bezüglich der ökonomischen Vorstellungen und Entwicklungen Klarheit zu verschaffen. Dazu sind aber eigene Anstrengungen notwendig, da sich die “etablierte” Ökonomie mit den für uns relevanten Fragestellungen nicht, oder von unseren Interessen abweichend beschäftigt. Weiterlesen

182/366: Die Fans vom anderen Ufer. Homophobie im Fußball

Fans vom anderen Ufer. Broschüre der Wiener Grünen

Fans vom anderen Ufer. Broschüre der Wiener Grünen

Unser heutiges Archivfundstück haben wir passend zur Fußball-Europameisterschaft ausgewählt: 2006 veröffentlichten die Wiener Grünen eine Broschüre zum Thema Homophobie im Fußballsport. Marco Schreuder, damals Wiener Gemeinderat und Sprecher der Grünen Andersrum, in seinem Vorwort: “Bei der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland werden wieder Millionen Menschen weltweit gebannt die Spiele verfolgen, bis feststeht, wer sich Weltmeister nennen darf. Fußball wird das Hauptthema in Büros, in Familien, unter Nachbarinnen und auf den Straßen sein, die Welt scheint nur noch ein einziges Gesprächsstoff kennen. Für Lesben, Schwule und TransGender gilt die Welt rund um die angeblich ‘bedeutendste Nebensache der Welt’ aber immer noch als eine, zu der sie nicht gehören können, wollen oder zu der sie keinen Zugang finden. Und wenn sie dazu gehören, wird die sexuelle Orientierung lieber versteckt. Das gilt für Fans und für SpielerInnen”.

Download der gesamten Broschüre: 182-fans-vom-anderen-ufer (PDF, 5 MB)

Im Blog bringen wir den Beitrag “Fußballfans sind keine besseren Menschen” von David Ellensohn. Ein Zitat daraus zum Einstieg: “Wenn Fanblöcke rassistische Reime schmettern, dann wendet sich manch manierliches Bürgerkind mit Grausen ab. Wenn hingegen die derzeitige Bundesregierung die Asylgesetze verschärft, fehlt bei eben diesen die notwendige schonungslose Kritik”.


// Fußballfans sind nationalistisch, rassistisch, antisemitisch und homophob. Auch. Fußballfans sind wie Politiker und Politikerinnen, sind wie Lehrlinge, sind wie Studierte. Im österreichischen Parlament sitzen Rassisten, im Bundesrat versitzen Holocaust-Verharmloser ihre wertlose Zeit, Regierungsmitglieder treten offen gegen gleiche Rechte für Schwule und Lesben auf. Aber wenn sich in Fußballstadien nicht nur freundliche, weltoffene, tolerante Menschen die Zeit vertreiben, dann schaut so manche und so mancher pikiert und trägt ein überraschtes Gesicht zur Schau. Im österreichischen Parlament sitzen Anti-Rassisten, im Bundesrat wird das Verharmlosen des Holocaust angeprangert und irgendwann werden nicht nur spanische und holländische Regierungsmitglieder offen für gleiche Rechte von Schwule und Lesben eintreten. Fußballfans sind wie Politiker und Politikerinnen. Fußballfans denken international, antirassistisch, antifaschistisch und setzen sich für Schwule und Lesben ein. Auch.

Ich bin Fußballfan

Ich bin Fußballfan, drücke dem FC Liverpool des öfteren auch live an der Anfield Road die Daumen, pilgere ins Happelstadion, um Hickersbergers Schützlingen auf die Beine zu schauen und zittere bei der WM einmal mehr ergebnislos mit meinem Mutterland England mit. Weiterlesen

167/366: Das Akzeptanz-Konzept

Das Akzeptanz-Konzept der Wiener Grünen.

Das Akzeptanz-Konzept der Wiener Grünen.

Das Akzeptanz-Konzept der Wiener Grünen für die gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen wurde 1996 veröffentlicht. Im selben Jahr wurden übrigens die Grünen Andersrum gegründet.


// Sie erregen Aufsehen und haben im Alltag doch das Nachsehen: die rund
200.000 Lesben, Schwule und Transgender-Personen in Wien.
Wenn “Wien weltoffen” auf dem Stundenplan steht, schmücken sich die Zilks, Lugners und Tobischs gern mit internationaler schwul/lesbisch/transsexueller Prominenz. Gaultier, Hella von Sinnen, Dame Edna bei Galas, Bällen und in den “Seitenblicken” lenken kurzfristig davon ab, daß die Kulturstadt in Sachen Transgender-/lesbisch/schwuler Rechte ihre Hausaufgaben nicht erfüllt hat.

Gleichgeschlechtlich L(i)ebende, die ihren Lebensstil aus Angst vor den Nachbarn und um den Arbeitsplatz verheimlichen, Transgender-Personen, die während der Geschlechtsumwandlung fast automatisch ihre Existenzgrundlage verlieren, sind Ausdruck dieser Doppelmoral. Für diese Menschen ist ihre Heimatstadt kein Ort zum Wohlfühlen. //


Der gesamte Flyer zum Weiterlesen: 167-akzeptanz-projekt (PDF, 1 MB)

Keep on marching.

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